Scharfer Lockdown erst nach Weihnachten Wirtschaftsethiker stützt Laschets Vorschlag

Düsseldorf · Nach Meinung des IW-Ökonomen Dominik Enste hängen auch vom Weihnachtsgeschäft Existenzen und damit das Lebensgefühl vieler Menschen ab. Der verspätete Lockdown sei daher gerechtfertigt, solange die Krankenhäuser noch Covid-19-Patienten behandeln können.

 Das Weihnachtsgeschäft läuft wie hier in einer festlich geschmückten Einkaufsgalerie auf Hochtouren.

Das Weihnachtsgeschäft läuft wie hier in einer festlich geschmückten Einkaufsgalerie auf Hochtouren.

Foto: dpa/Peter Steffen

Bei der Frage, ob die Lockdown-Maßnahmen nicht schon jetzt, sondern erst nach Weihnachten kommen sollen, wie es der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet vorschlägt, spielen wirtschaftliche Erwägungen eine große Rolle. Der Handel ist auf das Weihnachtsgeschäft angewiesen. Der Leiter des Kompetenzfelds Wirtschaftsethik beim wirtschaftsnahen Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Dominik Enste, unterstützt diese Haltung. „Es ist nachvollziehbar, die Maßnahmen erst nach Weihnachten zu verschärfen. Dahinter steckt das grundsätzliche Dilemma, zwischen dem Gesundheitsschutz und den wirtschaftlichen Folgen von Corona-Maßnahmen abzuwägen. Vom Weihnachtsgeschäft hängen auch Existenzen und damit die Lebensqualität vieler Menschen ab. Solange die Krankenhäuser Covid-19-Patienten nicht abweisen müssen und zu einer Triage gezwungen sind, halte ich es für moralisch verantwortbar.“