Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg Das Ende der großen Koalitionen

Meinung · Die Zeiten, in denen eine Koalition aus Union und SPD automatisch die Eigenschaft "groß" zugeschrieben bekommt, sind vorbei. In einigen ostdeutschen Ländern hat die SPD aufgehört, als Volkspartei zu existieren.

 Christine Lieberknecht (CDU) und SPD-Spitzenkandidatin Heike Taubert müssen in Thüringen um eine Mehrheit kämpfen.

Christine Lieberknecht (CDU) und SPD-Spitzenkandidatin Heike Taubert müssen in Thüringen um eine Mehrheit kämpfen.

Foto: dpa, fux

Das gilt für Sachsen, wo vor zwei Wochen gewählt wurde, und nun auch für Thüringen, wo die SPD eine dramatische Niederlage erlitten hat. Sie kann sich auch nicht damit trösten, dass sie in Brandenburg stärkste Kraft geblieben ist.

In einer Republik, die auf Bundesebene von einer großen Koalition regiert wird und in der ein Drittel der Bundesländer ebenfalls unter dieser Flagge segeln, ist es keine Überraschung, dass sich die Großen klein schrumpfen.

Politik braucht immer Alternativen. Wenn SPD oder Union diese nicht mehr bieten, schaffen sich die Wähler neue.

Das Thüringer Wahlergebnis darf als historisch bezeichnet werden: Erstmals haben Union und SPD rein rechnerisch nur noch eine hauchdünne Mehrheit. Das ist der Preis, den beide Parteien für ihren konsequenten Kurs der Mitte bezahlen.

Die Tatsache, dass auch Rot-Rot-Grün in Thüringen keine komfortable Mehrheit hat, macht eine Einigung der drei möglichen Partner unwahrscheinlich.

(RP)
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