Rechtsextreme Parteien legen zu Landtagswahlen: CDU verliert Alleinregierung in Sachsen

Dresden (rpo). Keine erfreulichen Ergebnisse für die großen Parteien bei den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg: Die CDU wird die Alleinregierung in Sachsen verlieren, die PDS legt in beiden Städten zu, die rechtsextremen Parteien schaffen das ebenfalls. Grüne und FDP müssen in Sachsen zittern.

Die Christdemokraten unter Ministerpräsident Georg Milbradt mussten bei der Landtagswahl am Sonntag nach den Hochrechnungen von ARD und ZDF Einbußen im zweistelligen Prozentbereich hinnehmen. Die PDS verteidigte ihren zweiten Platz. Die SPD erzielte offenbar das schlechteste Landtagswahlergebnis aller Zeiten in der Bundesrepublik. Die rechtsextreme NPD kam fast an die Sozialdemokraten heran. Die Grünen mussten den Prognosen zufolge um den Einzug in den Landtag bangen. Die FDP schafften voraussichtlich den Sprung ins Landesparlament.

Nach der Prognose der ARD erzielte die CDU 43,0 Prozent der Stimmen, beim ZDF waren es 43,5 Prozent. Damit ist die erste Wahl von Milbradt als Spitzenkandidat missglückt. Sein Vorgänger Kurt Biedenkopf hatte 1999 noch 56,9 Prozent der Stimmen geholt.

Die PDS konnte ihr 1999er Ergebnis trotz der Stasi-Vorwürfe gegen Spitzenkandidat Peter Porsch halten. Sie erreichte 22,5 Prozent bei der ARD und 23,0 Prozent beim ZDF. 1999 hatte die PDS 22,2 Prozent erzielt.

Der SPD mit Spitzenkandidat Thomas Jurk gaben nur 9,5 Prozent (ARD) beziehungsweise 10,0 Prozent (ZDF) der Wähler ihre Stimme. Damit kamen die Sozialdemokraten noch nicht einmal an das schlechte Resultat von 1999 mit 10,7 Prozent heran.

Die NPD katapultierte sich mit 9,0 Prozent (ARD und ZDF) erstmals in den Landtag. 1999 hatte die rechtsextremistische Partei 1,4 Prozent geholt.

Der Einzug der Grünen in den Landtag war mit 5,0 Prozent bei beiden Prognosen unklar. Die FDP kam auf 6,0 Prozent (ARD) beziehungsweise 5,5 Prozent (ZDF). 1999 landeten beide Parteien mit 2,6 beziehungsweise 1,1 Prozent unter "ferner liefen". Die FDP könnte damit überraschend Regierungspartner der schwächelnden CDU werden.

Zur Wahl aufgerufen waren rund 3,57 Millionen Sachsen. Insgesamt stellten sich 13 Parteien.

(afp)
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