Vor Sachsen-Anhalt-Wahl Hunderte demonstrieren gegen AfD

Halle/Merseburg · In Halle sind am Samstag nach Angaben der Organisatoren rund 2000 Menschen gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus auf die Straße gegangen. Sie folgten einem Aufruf des zivilgesellschaftlichen Bündnisses #unteilbar Sachsen-Anhalt.

 Ein Plakat mit der Aufschrift „Wer AfD wählt, wählt Nazis!“ bei der Demonstration vom Bündnis #unteilbar Sachsen-Anhalt.

Ein Plakat mit der Aufschrift „Wer AfD wählt, wählt Nazis!“ bei der Demonstration vom Bündnis #unteilbar Sachsen-Anhalt.

Foto: dpa/Peter Endig

Es hatte unter Einhaltung der Corona-Regeln an vier Orten zu Aktionen aufgerufen.

Auf einer Kundgebung, an der auch die SPD-Vorsitzende Saskia Esken teilnahm, warnten Redner davor, rechten Kräften bei der Landtagswahl am 6. Juni in Sachsen-Anhalt ihre Stimme zu geben. Die SPD-Chefin Esken sagte der dpa, Demokratie brauche das Engagement aller Menschen. Die Gesellschaft dürfe nicht zulassen, dass Rechte Einfluss auf die Parlamente haben.

Vor einem der beiden Anschlagsorte vom 9. Oktober 2019 in Halle, dem Kiez-Döner-Imbiss, hieß es auf Transparenten unter anderem „Wer AfD wählt, wählt Nazis“ oder „Rassismus tötet“. Mehrere Redner forderten die Menschen auf, sich für eine demokratische, weltoffene und solidarische Gesellschaft auch im Alltag einzusetzen.

Zum Abschluss des Aktionstages in Halle bildeten Teilnehmer eine Menschenkette als „Band der Solidarität“, wie die Organisatoren mitteilten. Angesichts der Corona-Pandemie standen die Teilnehmer auf einer Straße mit Abstand, verbunden mit bunten Bändern.

Dem Bündnis #unteilbar Sachsen-Anhalt gehören nach eigenen Angaben mehr als 140 Initiativen, Vereine, Gewerkschaften und Einzelpersonen an. Seit 2018 haben sich in Deutschland zahlreiche Organisationen und Initiativen in #unteilbar-Bündnissen zusammengeschlossen.

Begleitet von Protesten warb die AfD am Samstag in Merseburg auf einer Wahlkampfveranstaltung um Stimmen. Dazu war auch Björn Höcke aus Thüringen gekommen. Die Partei ist in Sachsen-Anhalt im Parlament in Magdeburg. 2016 wurde die AfD bei der Landtagswahl zweitstärkste Kraft.

Der Spitzenkandidat der Partei Die Linke für die Bundestagswahl, Dietmar Bartsch, hat die CDU in Sachsen-Anhalt vor einem Bündnis mit der rechten AfD nach der Landtagswahl am 6. Juni gewarnt. „In der Sachsen-Anhalt-CDU brechen teilweise die Dämme zur AfD“, sagte Bartsch unserer Redaktion. Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) wolle ein solches Bündnis nicht, „aber ob er durchhält, ist eine offene Frage“. Bartsch: „Man sieht ein Stück weit in Sachsen-Anhalt ein Weimar 2.0. Alle Demokraten müssen da wachsam sein.“

(felt/dpa)
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