Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern AfD-Chef Meuthen würde Vorschläge der NPD unterstützen

Mannheim/Schwerin · Die AfD kann sich bei einem Wahlerfolg in Mecklenburg-Vorpommern vorstellen, im Landtag für Vorschläge der NPD zu stimmen. Das sagte AfD-Bundeschef Jörg Meuthen. Scharfe Kritik gibt es dazu von SPD-Vize Manuela Schwesig.

AfD-Bundeschef Jörg Meuthen würde im Schweriner Landtag auch mit der NPD stimmen.

AfD-Bundeschef Jörg Meuthen würde im Schweriner Landtag auch mit der NPD stimmen.

Foto: dpa, dm bwe

Jörg Meuthen hält eine strikte Abgrenzung seiner Partei von der NPD in Mecklenburg-Vorpommerns Landtag nicht für erforderlich. "Man muss in einem Parlament in der Sache abstimmen", sagte der AfD-Bundesvorsitzende dem "Mannheimer Morgen". "Wenn die NPD vernünftige Vorschläge macht, würden wir genauso wenig gegen sie stimmen, wie wenn das bei den Linken der Fall wäre."

Die stellvertretende SPD-Vorsitzende Manuela Schwesig verurteilte Meuthens Ankündigung. "Die AfD verbrüdert sich jetzt auch offiziell mit den Neonazis der NPD zu einer Art braunen Koalition", sagte Schwesig unserer Redaktion. Damit schließe sich die AfD vom Konsens aller demokratischen Parteien gegen Rechtsextreme aus.

"AfD und NPD sind in Mecklenburg-Vorpommern ohnehin kaum zu unterscheiden", sagte Schwesig, die auch Bundesfamilienministerin ist und selbst aus Mecklenburg-Vorpommern stammt. Die SPD konzentriere sich auf die übergroße Mehrheit der Menschen im Land, die eine vernünftige Regierung wollen, so Schwesig.

In Mecklenburg-Vorpommern wird an diesem Sonntag ein neuer Landtag gewählt. Die jüngsten Wahlumfragen sehen die AfD bei 19 bis 21 Prozent. Die NPD sitzt zwar derzeit im Landtag in Schwerin. In den Umfragen kommt sie aktuell aber nur auf drei Prozent, was nicht für einen Wiedereinzug in das Landesparlament reichen würde. Alle bereits im Landtag vertretenen anderen Parteien hatten sich im Vorfeld auf den "Schweriner Weg" geeinigt, wonach Anträge der NPD grundsätzlich abgelehnt werden.

(jd)
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