Vor Landtagswahl in Sachsen-Anhalt Lauter Gegenprotest bei AfD-Wahlkampfabschluss in Magdeburg

Magdeburg · Kurz vor der Landtagswahl am Samstag in Sachsen-Anhalt haben Gegendemonstranten den Wahlkampf-Abschluss der AfD gestört. Sie übertönten die Reden mit Musik, Sirenen und Sprechchören.

 Tino Chrupalla, AfD-Parteichef und Spitzenkandidat zur Bundestagswahl, spricht während der Abschlusskundgebung seiner Partei auf dem Domplatz in Magdeburg.

Tino Chrupalla, AfD-Parteichef und Spitzenkandidat zur Bundestagswahl, spricht während der Abschlusskundgebung seiner Partei auf dem Domplatz in Magdeburg.

Foto: dpa/Ronny Hartmann

Unter Buh-Rufen und lauten Störgeräuschen hat die AfD in Sachsen-Anhalt ihren Wahlkampf abgeschlossen. Bis zu 150 Besucher kamen am Freitag zur Veranstaltung der AfD auf den Domplatz, rund 250 Menschen demonstrierten direkt daneben vor dem Landtag gegen die Versammlung. Mit lauten Sirenen und Sprechchören störten sie die Redner der AfD, die in Sachsen-Anhalt vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall mit nachrichtendienstlichen Mitteln beobachtet wird.

Zu Ausschreitungen kam es dabei nicht, angeheizt wurde die Stimmung, als auf der Gegendemo ein Lautsprecherwagen vorfuhr, der die AfD Veranstaltung mit lauter Tanzmusik beschallte. Die Polizei ließ die Musik leiser drehen, die AfD konnte unter den verbliebenen Störgeräuschen fortfahren. Als die Redner zum Ende die Nationalhymne singen wollte, schlich sich ein Gegendemonstrant auf die Bühne, zeigte das Peace-Zeichen und wurde dann von Ordnern von der Bühne gezerrt.

Die AfD hatte unter anderem Parteichef Tino Chrupalla eingeladen. Sachsen-Anhalt und Deutschland würden unter der AfD „wieder den Platz in Europa und der Welt bekommen, der uns zusteht und die Zukunft unserer Nachkommen sichert“, rief Chrupalla den Zuhörern zu. Die AfD hofft bei der Wahl am Sonntag erstmals stärkste Kraft in einem Parlament zu werden. Die jüngsten Umfragen sehen die Rechtspopulisten 1 bis 5 Prozentpunkte hinter der CDU.

(c-st/dpa)
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