Anschlag am Sonntag geplant Todesdrohung gegen Landrat wegen Hilfe für Flüchtlinge

Gelnhausen · Der hessische Landrat Erich Pipa von der SPD sieht sich wegen seines Engagements für Flüchtlinge Morddrohungen von Rechtsextremisten ausgesetzt. Sie gehen von einer "Initiative Heimatschutz Kinzigtal" aus, wie der Verwaltungschef des Main-Kinzig-Kreises bei einer Pressekonferenz sagte, mit der er am Freitag in Gelnhausen den Vorgang öffentlich machte.

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Foto: afp, ak/apr

In einem der Schreiben, die der Deutschen Presse-Agentur vorlagen, wird Pipa gedroht, dass ihn jemand umbringen könnte. In dem Neun-Zeiler wird mit diesem Sonntag (13. September) auch gleich ein konkreter Tag genannt. An dem Tag will der Landrat an der Freizeit- und Breitensportveranstaltung "Kinzig total" teilnehmen. Dabei werden alljährlich Straßen für den normalen Verkehr gesperrt und für Fahrrad-Ausflügler freigegeben. Pipa kündigte am Freitag an, trotz der Drohungen dort zu sein, um Flagge zu zeigen.

Mit einer Tötung drohen die Absender zwar nicht wortwörtlich. Das Landratsamt wertete die Formulierungen aber als Morddrohung. Die Absender nahmen laut dem Landkreis Bezug auf eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge in Schlüchtern. Dort hatte Pipa laut einem Zeitungsbericht gesagt "Das Boot ist nicht voll". Er hatte sich offen für die Aufnahme weiterer Flüchtlinge gezeigt.

(dpa)
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