Keine Interessenkollision Lammert verteidigt Aufsichtsratsmandat bei der RAG

Essen (rpo). Erst hatte er selbst Bedenken, nun aber hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) den Vorwurf zurückgewiesen, seine Parteifunktion als Vorsitzender der CDU-Ruhrgebiet und sein Aufsichtsratsmandat beim Bergbau- und Energiekonzern RAG wären nicht miteinander vereinbar.

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Foto: (alle) AP

"Ich kann keine Interessenkollision erkennen, und das Unternehmen offenkundig auch nicht", sagte Lammert der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" in Essen. RAG-Chef Werner Müller habe ihn vor zwei Jahren gebeten, die Rolle des neutralen Mannes im Aufsichtsrat zu übernehmen, erläuterte Lammert. "Ich habe zunächst Bedenken angemeldet. Erst auf nachdrückliche Bitten der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite im Aufsichtsrat habe ich zugestimmt, die Aufgabe des neutralen Mannes zu übernehmen."

Die Vergütung für die Aufsichtsratsmitglieder in Höhe von 25 000 Euro im Jahr habe er von vorneherein nicht für sich persönlich in Anspruch nehmen wollen, versicherte Lammert. Sein Versuch, die Aufsichtsratsvergütung abzulehnen, sei auf Vorbehalte des Konzerns gestoßen. Man habe ihm davon mit der Begründung abgeraten, dies könnte als Brüskierung der übrigen Aufsichtsratsmitglieder verstanden werden. Deshalb leite er die Bezüge an die gemeinnützige Norbert-Lammert-Stiftung weiter. "Einen öffentlichen Erklärungsanspruch dafür sehe ich nicht."

Seine Zurückhaltung zu dem Thema begründete er damit, dass er es für unangebracht halte, sich mit der Stiftung "zu beweihräuchern". Die Stiftung habe er lange vor seinem Eintritt in den RAG-Aufsichtsrat gegründet, sagte Lammert. Es handele sich um eine unselbstständige Stiftung, deren Verwaltung er der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung übertragen habe. Sie fördere Projekte in den Bereichen Politische Bildung, Nachwuchs, Kunst und Entwicklungshilfe.

(afp2)
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