"Polit-Talkshows ohne ernsthafte Debatte" Lammert kritisiert Jauch und Plasberg

Berlin · Bundestagspräsident Norbert Lammert hat scharfe Kritik an den politischen Talkshows im Fernsehen geübt. Politiker seien keine Entertainer. Lammert kritisierte insbesondere an den öffentlich-rechtlichen Sendungen von Jauch, Illner, Plasberg und Will.

Henning Sherf kritisiert Günther Jauch
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Foto: ARD Mediathek

"Die wichtigste Aufgabe des Moderators scheint darin zu bestehen, spätestens dann einzugreifen, wenn sich zu einem ernsthaften Thema eine ernsthafte Debatte entwickelt", sagte der CDU-Politiker dem "Hamburger Abendblatt".

Es müsse möglich sein, ernsthafte Sachverhalte in fünf aufeinanderfolgenden Sätzen ohne Video-Einspielungen oder sonstige Unterbrechungen zu entwickeln. "Dazu bieten Talkshows keine ausreichende Gelegenheit."

Er nehme mit einer gewissen Beruhigung zur Kenntnis, "dass sich diese Formate zunehmend totzulaufen scheinen", fügte Lammert hinzu. Natürlich müssten sich Politiker auf Massenmedien einlassen, aber nicht auf jeden Hype.

"Politiker sind keine Entertainer." Der Parlamentspräsident kritisierte ARD und ZDF scharf dafür, dass bedeutende politische Ereignisse ausschließlich im Nischensender Phönix übertragen würden, "während die gebührenfinanzierten Hauptprogramme gnadenlos eine Seifenoper nach der anderen abspielen".

Es gehe in diesen Sendungen vor allem um Unterhaltung und weniger um Information. "Auch die Auswahl der Gäste in diesen Sendungen spiegelt das wider", kritisierte Lammert, der grundsätzlich nicht in solchen Sendungen auftritt.

(dpa/KNA)
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