Nach Treffen mit Gysi Lafontaines Zukunft weiter ungewiss

Berlin (RPO). Die politische Zukunft von Linken-Chef Oskar Lafontaine bleibt auch nach dessen Treffen mit Linksfraktionschef Gregor Gysi ungewiss. Nach Lafontaines Krebsoperation vom November vergangenen Jahres seien die ärztlichen Untersuchungen noch nicht abgeschlossen, erklärte Gysi am Freitag in Berlin. Erst danach werde er über seine weitere politische Zukunft entscheiden.

Oskar Lafontaine - Etappen seiner Karriere
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Foto: dpa/Alina Novopashina

Die Zeit, die er dafür benötige, müsse ihm gewährt werden. "Der Druck muss aufhören", erklärte Gysi mit Blick auf die anhaltenden Spekulationen über Lafontaines Zukunft und dessen Machtkampf mit Linken-Bundesgeschäftsführer Dietmar Bartsch.

Gysi hatte sich am Donnerstag zu einem Abendessen mit Lafontaine in Saarbrücken getroffen, um über die Zukunft der Partei zu beraten. Politisch gehe es darum, die Regierung so unter Druck zu setzen, "dass sie vor der NRW-Wahl sagt, welche Sozialkürzungen sie plant", erklärte Gysi am Freitag. Für die Linke komme es darauf an, dass sie erfolgreich in den Düsseldorfer Landtag einzieht. Am Montag kommt die Linksfraktion zu ihrer Klausurtagung in Berlin zusammen.

Unterdessen erhielt Bartsch erneut Rückendeckung aus einem ostdeutschen Landesverband der Linken. "Wenn jetzt gefordert wird, Bartsch möge zurücktreten, dann ist das, als würde man mutwillig ein Rad von einem Wagen abschlagen", sagte der Thüringer Fraktionschef Bodo Ramelow der "Berliner Zeitung" vom Freitag. Er stellte sich damit gegen Forderungen von westdeutschen Landesverbänden, die in Briefen an Gysi den Rücktritt von Bartsch gefordert hatten. Dessen Verhältnis zu Lafontaine gilt seit längerem als zerrüttet.

Die Personalfragen dürften auch auf der Klausurtagung am Montag eine zentrale Rolle spielen. Die Führungsspitze der Linken wird auf dem Parteitag im Mai neu gewählt.

(AFP/awei)
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