Über 90 Prozent Zustimmung Lafontaine Direktkandidat für Linkspartei in Saarbrücken

Saarbrücken (rpo). Erwartungsgemäß ist der ehemalige SPD-Chef Oskar Lafontaine am Dienstagabend zum Direktkandidaten für die Linkspartei für den Wahlkreis Saarbrücken gewählt worden.

Oskar Lafontaine bei der Kundgebung zur Gerresheimer Glashütte
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Foto: rpo, Falk Janning

Er wurde am Dienstagabend auf der Wahlkreiskonferenz der Linkspartei in Saarbrücken mit zehn Ja-Stimmen bei einer Gegenstimme gewählt.

Lafontaine war bereits am vergangenen Wochenende zum Spitzendkandidaten der Linkspartei auf der Landesliste in Nordrhein-Westfalen gewählt worden.

Vor seiner Wahl erneuerte Lafontaine seine Kritik an der Politik der Bundestagsparteien. "Wir sind die einzige Alternative, wir hatten in den vergangenen Jahren eine Allparteienkoalition", warb der Spitzenkandidat für die Linkspartei.

Bereits jetzt habe das neue Bündnis "den Wahlkampf entscheidend geprägt". SPD und Grüne, die bislang um die Mitte gekämpft hätten, rückten "nach links".

Die neue Linke werde im Bundestag als erstes um die Rücknahme von "Hartz IV" kämpfen, kündigte Lafontaine an. Zudem werde man den Arbeitnehmern einen Pakt anbieten, damit nicht "Hunderttausende im Saarland" Hunderte von Euros verlieren, etwa durch die geplanten Streichungen bei der Steuerfreiheit für Schichtzuschläge oder der Pendlerpauschale.

Außerdem forderte Lafontaine eine Ausbildungsplatzabgabe, einen Verzicht auf Studiengebühren und eine höhere Besteuerung von Unternehmen und Wohlhabenden. Der Mittelstand könne angesichts der geringen Binnennachfrage nur durch eine solide Lohnentwicklung gestärkt werden, ergänzte Lafontaine.

(afp)
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