ARD-Umfrage Kurt Beck fällt auf Rekordtief

Köln (RPO). Kurt Beck ist in seinen Sympathiewerten bei den deutschen Wählern auf ein Rekordtief gefallen. Im aktuellen ARD-Deutschland-Trend zeigten sich nur 35 Prozent der Befragten mit der Arbeit des SPD-Chefs zufrieden. Schlimmer noch: Der SPD-Chef ist unbekannter als die Anführer der Opposition.

Dezember 2007: So beliebt sind unsere Politiker
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Foto: ddp

51 Prozent verweigerten der Arbeit von Kurt Beck in der repräsentativen Umfrage von infratest dimap ihre Zustimmung. 13 Prozent kennen den Vorsitzenden der Sozialdemokraten noch nicht mal. Zum Vergleich: Claudia Roth (Grüne) ist nur elf Prozent der Deutschen kein Begriff, bei Oskar Lafontaine (Linke) schüttelten neun Prozent den Kopf, bei Guido Westerwelle acht.

Ein vernichtenes Zeugnis für den SPD-Chef. Zumal der Umfragetrend für fast alle Politiker positiv aussieht: Fast jeder Amtsinhaber konnte seine Beliebtheit in der Bevölkerung steigern. Kurt Beck fiel im Ansehen der Bundesbürger zwei Prozentpunkte zurück.

Merkel - Steinmeier- von der Leyen

Angela Merkel belegte in der Umfrage mit 75 Prozent Zustimmung den besten Platz. Dahinter kommt Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD), der mit einer Zustimmung von 70 Prozent den höchsten Wert erreicht, den Infratest dimap je für ihn im ARD-Deutschland-Trend gemessen hat. Im Vergleich zur Juli-Umfrage legte er einen Prozentpunkt zu.

An dritter Stelle folgt Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit 61 Prozent und einem Zuwachs von zwei Prozentpunkten. Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) hat noch stärker Sympathien gewonnen. Er legt sechs Punkte zu und steht mit einer Zustimmung von 53 Prozent an Platz vier. Auch für ihn ist das der höchste je ermittelte Wert.

Die drei Schlusslichter des Kabinetts sind Wirtschaftsminister Michael Glos (CSU), mit dessen Arbeit 37 Prozent zufrieden sind und der zwei Prozentpunkte verloren hat. Bildungsministerin Annette Schavan (CDU) stellt 36 Prozent der Befragten zufrieden. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ist Schlusslicht mit nur noch 19 Prozent Zustimmung, das sind drei Punkte weniger als im Februar.

Die große Koalition erhielt im ARD-Deutschland-Trend die Gesamtnote 3,4 - in der Schule eine drei minus. Bei der repräsentativen Umfrage gaben die Befragten dem Bündnis von CDU/CSU und SPD zwar sehr gute Noten für seine Außen-, Wirtschafts- und Klimapolitik, aber sehr schlechte Bewertungen in den Punkten soziale Gerechtigkeit, Kranken- und Rentenversicherung. Das beliebteste Mitglied des Bundeskabinetts ist Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Mit ihrer Arbeit sind weiterhin 75 Prozent der Bundesbürger zufrieden.

Lob für Außenpolitik

Für eine Fortsetzung des schwarz-roten Bündnisses über die nächste Bundestagswahl hinaus sprechen sich lediglich 35 Prozent aus. 58 Prozent sind dagegen.

Die Arbeit der großen Koalition wird vor allem für die Außenpolitik gelobt: 84 Prozent der Bundesbürger finden, dass sie Deutschland angemessen in der Welt zu vertrete. 70 Prozent denken, sie habe bessere Bedingungen für Unternehmen und Wirtschaft geschaffen. 66 Prozent sind der Ansicht, die Koalition habe sich erfolgreich für den Klimaschutz eingesetzt.

Negativ schätzen die meisten Befragten das Engagement der Koalition für mehr Gerechtigkeit ein: So sagen nur 29 Prozent, sie habe dafür gesorgt, dass es in Deutschland gerechter zugehe. 28 Prozent finden, dass sich das Bündnis für die Interessen der Arbeitnehmer eingesetzt habe. Außerdem sind nur 20 beziehungsweise 19 Prozent der Meinung, dass die große Koalition das System der gesetzlichen Krankenversicherung zukunftsfähig gemacht beziehungsweise dafür gesorgt habe, dass die Rente langfristig gesichert sei.

Für diese Umfrage im Auftrag der "Tagesthemen" hat Infratest dimap am Montag und Dienstag dieser Woche 1.000 Bundesbürger telefonisch befragt.

In der Sonntagsfrage, erhoben von Montag bis Mittwoch unter 1.500 Befragten, kommen Union und SPD wie im Vormonat unverändert auf 38 bzw. 28 Prozent. Die FDP verliert einen Punkt und erreicht in dieser Woche neun Prozent. Die Grünen legen einen Punkt zu und stehen bei elf Prozent. Die Linke bleibt unverändert bei elf Prozent.

(ap)
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