Lauterbach unter Druck Der gebeutelte Mahner

Berlin/Brüssel · Der Bundesgesundheitsminister startete mit viel Vorschusslorbeeren ins Amt. Doch in den vergangenen Tagen musste er eine Niederlage nach der anderen einstecken. Wie will Karl Lauterbach das Land jetzt auf den Corona-Herbst vorbereiten?

 Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, am vergangenen Donnerstag im Bundestag.

Karl Lauterbach (SPD), Bundesminister für Gesundheit, am vergangenen Donnerstag im Bundestag.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Karl Lauterbach stand schon immer in der Kritik. Früher für sein professorales Auftreten mit Fliege, dann in der Pandemie bei Impf- und Lockdowngegnern für seine Mahnungen als vermeintliche Corona-Kassandra. Und doch erarbeitete der SPD-Politiker sich zur selben Zeit mit seinen oftmals richtigen Vorhersagen auch Respekt und Anerkennung in der Bevölkerung. So viel, dass es eine regelrechte Kampagne in den sozialen Netzwerken gab, die ihn ins Amt des Bundesgesundheitsministers trug. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte im Dezember vergangenen Jahres eigentlich keine andere Wahl, als den polarisierenden Mediziner ins Amt zu heben.