Zahl steigt seit 1999 Kranken und Behinderten bleibt oft nur die Sozialhilfe

Wiesbaden (rpo). Immer mehr Kranke und Behinderte in Deutschland brauchen zum Leben Sozialhilfe. Im vergangenen Jahr stieg die Zahl derjenigen, die die sogenannte "Hilfe in besonderen Lebenslagen" beantragen mussten, um über drei Prozent.

Im vergangenen Jahr erhielten etwa 1,6 Millionen Menschen die "Hilfe in besonderen Lebenslagen", wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Im Vergleich zu 2002 ist dies ein Zuwachs von 3,3 Prozent. Die Unterstützung können Menschen zum Beispiel bei Krankheit, Behinderung oder Pflegebedürftigkeit erhalten. Die Empfänger-Zahl stieg 2003 zum fünften Mal in Folge.

Die öffentlichen Kassen bezahlten für die "Hilfe in besonderen Lebenslagen" 13,8 Milliarden Euro und damit 5,1 Prozent mehr als noch 2002. Diese Zahl war bereits im Oktober veröffentlicht worden. Die Ausgaben für die "Hilfe in besonderen Lebenslagen" machten 61 Prozent der gesamten Sozialhilfeaufwendungen aus. Der Anteil blieb damit fast konstant. Für die Sozialhilfe im engeren Sinne ("Hilfe zum Lebensunterhalt") wurden 39 Prozent ausgegeben.

Den Angaben nach wurde dem größten Teil der Empfänger Hilfe bei Krankheit gewährt. Ihre Zahl stieg um vier Prozent auf 650.000. In der Regel waren dies Menschen, die keinen ausreichenden Krankenversicherungsschutz besaßen.

Eingliederungshilfe für behinderte Menschen ging an 593.000 Personen und damit 2,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Sie wird besonders von jungen Behinderten in Anspruch genommen. Das Durchschnittsalter der Empfänger betrug knapp 32 Jahre. Mit 9,6 Milliarden Euro wurde dafür das meiste Geld ausgegeben.

Hilfe zur Pflege wurde 323.000 Personen gewährt. Das ist ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber 2002. Etwa 235.000 Empfänger befanden sich in vollstationärer Pflege. Die Bedürftigen waren im Durchschnitt 73,5 Jahre alt und zu 69 Prozent Frauen. In dem Bereich lag der Ausländeranteil bei sechs Prozent, während er bei der Krankheitshilfe 34 Prozent und bei der Behindertenhilfe fünf Prozent betrug.

(ap)
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