Offizielle Kandidatur für CDU-Vorsitz Kramp-Karrenbauer kündigt Rückzug als Generalsekretärin an

Berlin · CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer wird nicht erneut als Generalsekretärin kandidieren - egal wie das Rennen um den Parteivorsitz ausgeht. Das sagte sie bei der offiziellen Bekanntgabe ihre Kandidatur zur CDU-Chefin.

"Mein Amt als Generalsekretärin wird auf jeden Fall auf dem Parteitag enden", sagte Kramp-Karrenbauer in Berlin. Sie wolle der Partei dafür als Vorsitzende mehr Gehör verschaffen. In den vergangenen Jahren seien viel zu häufig in der Regierung politische Entscheidungen getroffen worden, die von der CDU dann mit oder ohne Widerstand akzeptiert worden seien, sagte Kramp-Karrenbauer am Mittwoch in Berlin bei einer Pressekonferenz, auf der sie ihre Bewerbung um den Parteivorsitz erläuterte.

Diese Vorgehen passe aber nicht mehr in die heutige Zeit, fügte die Saarländerin hinzu. Sie wolle die Prozesse umdrehen, künftig müsse die Debatte über eine Entscheidung zunächst in der CDU geführt und dann über die Bundestagsfraktion in die Bundesregierung hineingetragen werden.

Auf dem CDU-Parteitag vom 6. bis 8. Dezember in Hamburg stellt sich Bundeskanzlerin Angela Merkel als Parteivorsitzende nicht zur Wiederwahl. Damit gehe eine Ära zuende, sagte die CDU-Generalsekretärin. "Jetzt gilt es, ein neues Kapitel aufzuschlagen."

Von einer Reihe von Bewerbern werden nur den prominenten Kandidaten Chancen eingeräumt: Das sind neben Kramp-Karrenbauer Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz. Während die frühere saarländische Ministerpräsidentin als Vertraute Merkels gilt, könnten Spahn und Merz die CDU wieder auf einen konservativeren Kurs führen.

Die Konkurrenz um den Parteivorsitz dürfe kein "ruinöser Wettbewerb" werden, der die CDU geschwächt zurücklasse, sagte Kramp-Karrenbauer. Falls sie gewinne, wünsche sie sich, dass Spahn und Merz sich weiter für die Partei engagierten.

(lukra/dpa/AFP)
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