„Sommerplan 2023“ der Letzten Generation Konzepte statt Kleber

Meinung | Berlin · Die Letzte Generation hat ihren „Sommerplan 2023“ angekündigt. Die Aktivisten wollen „an die Symbole des modernen Reichtums gehen“ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken“. Dafür aber braucht es kluge Konzepte statt Klebeaktionen.

Düsseldorf: Klimaaktivisten kleben sich auf Straße fest
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Klimaaktivisten kleben sich in Düsseldorf auf Straße fest

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Foto: Christoph Schroeter

Sommerplan klingt nach Ferienstart, Urlaub und Reisen. Wenn die Klimakleber der Letzten Generation einen Sommerplan schmieden, sieht der jedoch anders aus. Sie wollen in den kommenden Wochen gezielte Aktionen gegen „die Reichen“ starten.

Letzte Generation: Razzia in sieben Bundesländern
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Bundesweite Razzia gegen Letzte Generation

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Foto: dpa/Christoph Soeder

Wen sie zu dieser Gruppe zählen und was sie genau planen, bleibt offen. Nur so viel wurde bislang bekannt: Die Aktivisten wollen „an die Symbole des modernen Reichtums gehen“ und die „Aufmerksamkeit auf die rücksichtslose Verschwendung der Reichen lenken“. Die Bundesregierung lasse es zu, „dass superreiche Menschen Tag für Tag unsere Lebensgrundlagen zerstören“, argumentieren die Warnwestenträger. Die Klimakatastrophe werde „in erster Linie von den Reichen“ gemacht, heißt es im „Sommerplan 2023“ der Letzten Generation.

Wie die Gruppe vorgeht, hat sie schon oft bewiesen. Zahlreiche Gerichtsurteile zeigen, dass die Klimaaktivisten zu oft Straftaten gegenüber Formen des rechtlich zulässigen Protests vorziehen. Gewalt gegen Personen und Sachen ist falsch und zu verurteilen. Das gilt immer. Ganz egal, gegen wen sich die Aktionen richten.

 Aktivisten der Gruppe Letzte Generation blockieren in Berlin eine Straße (Symbolbild).

Aktivisten der Gruppe Letzte Generation blockieren in Berlin eine Straße (Symbolbild).

Foto: dpa/Sven Kaeuler

Dabei könnte sich eine ernsthaft und konstruktiv geführte Debatte über die von bestimmten Bevölkerungsgruppen ausgelösten Emissionen durchaus lohnen. Dass häufige Flugreisen den eigenen CO2-Abdruck erhöhen, liegt auf der Hand. Dass steigende Flugpreise wohlhabende Menschen kaum abschrecken, ist allerdings ebenso klar. Was es also statt Klebeaktionen an Privatflugzeugen oder Ferraris braucht, sind kluge Konzepte für Mechanismen und Innovationen, wie es zu einer Minderung der Emissionen durch Menschen kommen kann, für die eine künftig immer höhere CO2-Bepreisung keine Einschränkung bedeuten muss. Und der Weg dorthin führt aller Wahrscheinlichkeit nach über (wirtschaftliche) Anreize, nicht über Verbote.

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