„Scharlatanerie“ beenden Grüne wollen „Konversionstherapien“ für junge Homosexuelle verbieten
Berlin · Per Therapie homosexuelle Menschen zu Heterosexuellen umpolen? Das versprechen sogenannte „Konversionstherapien“. Wissenschaftlich ist das nicht haltbar. Die Grünen-Fraktion im Bundestag will sie deshalb jetzt für Jugendliche verbieten.
Ein Gesetzentwurf, der den Zeitungen der Funke Mediengruppe vorliegt, sieht für das berufs- und gewerbsmäßige Anbieten solcher „Therapien“ für Minderjährige Strafen bis zu 2.500 Euro vor. In einem begleitenden Antrag fordern die Grünen zudem, dass die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung in einer Kampagne über die Gefahr solcher Angebote aufklären soll.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte sich vor kurzem in einem Interview mit der Tageszeitung „taz“ für ein Verbot dieser „Therapien“ ausgesprochen und ankündigt, bis zum Sommer einen Vorschlag für eine Regelung vorzulegen.
Laut Entwurf der Grünen soll der Gemeinsame Bundesausschuss, das Beschlussgremium der gemeinsamen Selbstverwaltung der Ärzte und Krankenkassen, zudem die Richtlinien des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenversicherung überprüfen, um sicherzustellen, dass „Konversionstherapien“ nicht unter dem Deckmantel anderer Leistungen als Kassenleistungen abgerechnet werden.
„Konversions“- oder „Reparationstherapien“ zielen darauf ab, schwule und lesbische Menschen von ihrer sexuellen Orientierung zu „heilen“. In der Fachwelt werden sie abgelehnt, der Weltärztebund nennt sie eine „ernsthafte Bedrohung für die Gesundheit und Menschenrechte“ der behandelten Menschen.
„Es ist ein Skandal, dass im Jahr 2019 Pseudotherapien, die darauf abzielen, die sexuelle Orientierung zu ändern, immer noch in Deutschland stattfinden“, sagte Ulle Schauws, frauenpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, den Zeitungen: „Es ist unfassbar, dass Lesben und Schwule wegen ihrer Liebe 'geheilt' werden sollen.“ Diese „Scharlatanerie“ solle nun beendet werden.