Abwahl von Stephan Brandner Die AfD ist kein Opfer, sondern selbst schuld

Meinung | Düsseldorf · Zwei Jahre ist es nun her, dass die AfD mit wehenden Fahnen in den Bundestag eingezogen ist. Zwei Jahre, in denen der Umgang mit der AfD zwar normaler, aber nicht unbedingt klüger geworden ist.

Die Abwahl Stephan Brandners vom Vorsitz des Rechtsausschusses ist – mal wieder – Ausdruck dieser Schwierigkeit. Erst dachten die Abgeordneten, das Amt werde Brandner schon disziplinieren. Dann bemerkten sie ihren Irrtum. So dankbar man auch sein darf, dass dem Rechtsausschuss nun kein pöbelnder, ausländerfeindlicher Sexist mit Hang zum Antisemitismus mehr vorsteht, so sehr muss man sich fragen, warum er je gewählt wurde. Es ist nicht so, dass Brandner sich während seiner knapp zweijährigen Amtszeit radikalisiert hätte. Über die Gesinnung des Mannes, der in Herten aufwuchs, war schon zuvor genügend zu erfahren. Aber Abgeordnete von Union, SPD, FDP und Grünen wollten nicht, dass Brandner sich zum Opfer stilisiert, wenn ihm der Posten versagt würde. Ein Fehler.