Schluss mit der Freiwilligkeit Klöckners Kuschelkurs hilft weder Tieren noch Verbrauchern

Meinung | Berlin · Freiwilligkeit oder Selbstverpflichtung hat als gut gemeinte Vorgabe der Politik an Industrie und Erzeuger noch nie funktioniert. Klöckner spendiert sich ein schönes Label, das Essen wird aber nicht besser.

 Julia Klöckner besichtigt in Sassnitz-Mukran auf Rügen eine Fischfabrik.

Julia Klöckner besichtigt in Sassnitz-Mukran auf Rügen eine Fischfabrik.

Foto: dpa/Stefan Sauer

In Julia Klöckners Welt gibt es: Ein bisschen Tierwohl. Ein bisschen Selbstverpflichtung. Alles ganz freiwillig. Und die Großbetriebe der Massentierhaltung klatschen auch noch Beifall. „Gut so, Frau Ministerin!“ So wird Tierwohl, also artgerechte Haltung eines wesentlichen Teils unserer Nahrungskette, nie funktionieren. So wird unser Essen nicht besser. So spendiert Klöckner sich (und vor allem den Massentierbetrieben) ein schönes Etikett, auf dem sie sich selbst bescheinigen, dass es den Tieren, die eingepfercht auf viel zu wenig Platz stehen, gut geht. Das ist absurd. Freiwilligkeit oder Selbstverpflichtung hat als gut gemeinte Vorgabe der Politik an Industrie und Erzeuger noch nie funktioniert. „Macht ihr mal…!“ Die Industrie hat dann gemacht: gar nichts oder viel zu wenig, wo selbst dann noch skrupellos getrickst wird, wenn es für den Ausstoß von Kohlendioxid bereits gesetzliche Grenzwerte gibt.