Außenministerin Baerbock in Mali Strategischer Fußabdruck

Meinung | Bamako/Mali · Der Einsatz in Mali ist für deutsche Soldaten derzeit weltweit der gefährlichste. Die Militärregierung in Bamako hat sich russische Söldner ins Land geholt, die für Stabilität sorgen sollen. Das ist auch eine Hürde, wenn es demnächst um eine Verlängerung des deutschen Mandates in dem afrikanischen Land gehen soll.

 Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, unterhält sich in Gao in Mali im Feldlager Camp Castor mit Bundeswehr-Soldaten aus dem Sanitätsdienst.

Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen), Außenministerin, unterhält sich in Gao in Mali im Feldlager Camp Castor mit Bundeswehr-Soldaten aus dem Sanitätsdienst.

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Gehen oder bleiben? Diese Frage werden sich die Abgeordnete des Deutschen Bundestags in diesem Sommer besonders intensiv stellen müssen, wenn sie darüber entscheiden, ob sie den Mali-Einsatz der Parlamentsarmee Bundeswehr ein weiteres Mal verlängern. Der Einsatz in Mali ist – nach Ende von mehr als 20 Jahren in Afghanistan – der derzeit gefährlichste, den deutsche Streitkräfte weltweit zu bestehen haben. Zuletzt schien beinahe klar zu sein, dass der Ausbildungseinsatz der Bundeswehr in Mali kaum eine Zukunft haben dürfte. Die deutschen Soldatinnen und Soldaten mussten zuletzt das Gefühl haben, sie seien der Regierung in der Hauptstadt Bamako nicht mehr willkommen. Schließlich hatte die Militärregierung russische Söldner der berühmt-berüchtigten Gruppe „Wagner“ angeheuert, die für Sicherheit im Land sorgen soll. Dazu drängt sich die Frage auf: Welchen Sinn hat dann der Einsatz der Bundeswehr? Bildet sie malische Soldaten aus, die womöglich anschließend an der Seite russischer Söldner in den Krieg ziehen?