Plastiktütenverbot der Bundesregierung Warum dieser Schritt der Umwelt nicht helfen wird

Meinung | Berlin · Mit dem Plastiktütenverbot gibt die Bundesregierung sich selbst und den Verbrauchern ein wohliges Gefühl, zum Schutz der Umwelt auf dem richtigen Weg zu sein. Dabei ist es der falsche.

 Der Transport der Einkäufe in Plastiktüten soll bald der Vergangenheit angehören (Archivfoto).

Der Transport der Einkäufe in Plastiktüten soll bald der Vergangenheit angehören (Archivfoto).

Foto: dpa/Sebastian Gollnow

Das klingt zunächst mal vorbildlich: Verbieten, was die Meere vermüllt, die Fische tötet und den Menschen vergiftet. Denn so geht es mit dem Wegwerfplastik wirklich nicht weiter. Wie sehr der globale Ökohaushalt darunter leidet, was an einer Stelle der Welt geschieht, lässt sich eindrucksvoll anhand der Wanderungen von gelben Quietscheentchen, grünen Fröschen, blauen Schildkröten und roten Bibern verfolgen: 28.800 dieser Plastikbadetierchen gingen in einem Container im Januar 1992 in einem Sturm über Bord eines Schiffes auf dem Weg zur amerikanischen Westküste. Zehn Monate später tauchten die ersten im 3000 Kilometer entfernten Alaska auf. Und noch heute finden sich die inzwischen verblassten Exemplare weit verstreut - in der Arktis, in Australien, Südamerika, ja sogar im 27.000 Kilometer entfernten Großbritannien. So lässt sich leicht vorstellen, was aus den 320 Millionen Tonnen Plastik wird, die jährlich weltweit produziert werden.