Kolumne Total Digital Bei digitalen Events den Durchblick behalten

Die alljährliche South by Southwest Konferenz steht an. Ohne die richtigen Apps lässt sich die Mammutveranstaltung kaum bewältigen.

Seit mehr als drei Jahren wohne ich nun in Seattle. Und ich entdecke hier immer noch wöchentlich neue interessante Gruppen und Veranstaltungen rund um mein Interessensgebiet digitale Innovationen. Das liegt nicht nur daran, dass sich Seattle derzeit in rasantem Tempo zu einem Digital- Mekka entwickelt. Es liegt auch daran, dass das Internet und die Apps auf meinem Smartphone mir dabei helfen, diese Optionen sinnvoll zu sortieren.

Neue Kontakte bestätige ich sofort bei LinkedIn, internationales Pendant zum deutschen Business-Netzwerk Xing. Unentbehrlich ist für mich außerdem Meetup, eine Plattform, auf der Veranstalter Events und Interessenten ihre Teilnahme ankündigen können. Meetup hat einen ähnlichen Empfehlungsalgorithmus wie Amazon. Das funktioniert nach dem Motto: Teilnehmer, die Veranstaltung X mochten, interessierten sich auch für Y. Auf diese Weise bin ich von einer Gruppe rund um Softwaredesign in eine weitere mit Unternehmersgründern und eine dritte mit Frauen in Tech-Unternehmen gelangt. Dass ich gar nicht programmieren kann und auch kein Unternehmen gegründet habe, stört dabei niemanden. Auch Eventbrite nutze ich häufig. Mit dieser App kann ich Veranstaltungstickets kaufen und mobil speichern und sehen, welche Konzerte oder Vorträge meine Freunde demnächst besuchen werden. Eventbrite organisiert mein Berufsleben ebenso wie mein Nachtleben. Richtig nützlich wird die App hoffentlich für eine prallvolle Woche im März. Dann fliege ich zur alljährlichen weltgrößten Digitalkonferenz South by Southwest in Austin, Texas. Die "Southby", wie sie von Insidern genannt wird, ist eine einzigartige Mischung aus Digitalmesse, Film- und Musikfestival. Bei rund 50 000 Besuchern pro Tag und Hunderten Veranstaltungen, die quer über die Stadt verstreut sind, kann man schon mal den Überblick verlieren. Mit Eventbrite kann ich sehen, für welche Veranstaltungen sich meine Bekannten und Kollegen angemeldet haben und ich teile ihnen mit, wie mein Terminplan aussieht. Ob meine Kollegen dann wirklich dort zu finden sind, wo sie sein wollten, ist eine andere Frage.

Um das zu checken, nutze ich Swarm, eine App, die aus dem ortsbasierten Netzwerk Foursquare hervorgegangen ist. Mit Swarm kann man nichts weiter tun, als seinen Freunden per GPS mitteilen: Ich bin hier. Und außer mir noch 500 andere. Für eine Woche in Austin, in der es viel zu erleben, aber auch viel zu verpassen gibt, ist das genau das Richtige.

Ulrike Langer ist freie Korrespondentin an der US-Westküste und Digital-Expertin. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserer Autorin: kolumne@rheinische-post.de

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort