Kolumne „Mit Verlaub!“ Unser Land ist verdammt gut

Meinung | Düsseldorf · Nach der Krise ist vor der Krise – und dann gehören die Fähigsten aufs Spielfeld.

 Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt mit Olaf Scholz (SPD), Markus Söder (CSU) und Peter Tschentscher (SPD) zu einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) kommt mit Olaf Scholz (SPD), Markus Söder (CSU) und Peter Tschentscher (SPD) zu einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt.

Foto: dpa/Bernd von Jutrczenka

Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – eine der ewigen Weisheiten des Fußballs. Die Erkenntnis ließe sich übertragen auf die alles beherrschende Aktualität: Nach der Krise ist vor der Krise. Die Frage ist nicht, ob wir von weiteren Pandemien heimgesucht werden, sondern wann. Das klingt Ihnen zu skeptisch? Nun, zukunftsgewisser ist die Überzeugung, dass  die Völker der aufgeklärten Welt aus der Corona-Katastrophe kluge Schlüsse ziehen und sich besser gegen mit Sicherheit zu erwartende neue Plagen wappnen werden. Gewiss erscheint auch, dass Deutschland mit seinen erstaunlichen wissenschaftlichen, medizinischen, labortechnischen und administrativen Fähigkeiten gegenwärtig weltweit größten Respekt genießt und Neid hervorruft. Ja, mit aller Vorsicht vor allzu hohen Tönen könnten wir sagen: Es ist schon verdammt gut, in diesem Land der vielfältigen Sicherheiten zu leben.
Das hat nicht nur, aber auch mit unserer Bundesregierung zu tun. Sie macht, um eine aus dem Amerikanischen stammende, platt getretene Redewendung zu gebrauchen, einen „guten Job“. Auch Friedrich Merz, der Mann (noch) ohne Regierungserfahrung, aber mit politisch-ökonomischer Expertise, nähme nie mehr sein aufsehenerregendes, auf Merkel, Scholz und Co. gemünztes Oktober-Testat „grottenschlecht“ in den Mund. Hoffen wir, dass Merkel und Merz bald in diesem Ausnahmejahr die Friedenspfeife rauchen.
Außergewöhnliche Umstände erfordern außergewöhnliche Taten. Denn, auch hier gilt eine immergrüne Weisheit aus der Fußballwelt: Das nächste Spiel ist immer das schwerste. Im nächsten „Spiel“ wird es darum gehen, die fürs erste gewonnene Schlacht gegen Covid-19 in einen wirtschaftlichen und sozial gerechten Sieg zu verwandeln. Dazu gehören die Fähigsten aufs Spielfeld.

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