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Kolumne: Hier in NRW Absolute Mehrheit - das war einmal

Düsseldorf · In Nordrhein-Westfalen hat es schon mehrfach absolute Mehrheiten einer Partei gegeben. Doch das Parteiensystem hat sich zunehmend ausdifferenziert. Absolute Mehrheiten sind nicht mehr in Sicht.

 RP-Politikredakteur Detlev Hüvel.

RP-Politikredakteur Detlev Hüvel.

Foto: Hüwel

Bei allem irritierenden Auf und Ab in den Umfragen: Weder SPD noch CDU dürfte es am 14. Mai gelingen, die Marke von 40 Prozent zu knacken. Von einer absoluten Mehrheit redet ohnehin schon lange keiner mehr. Dabei hat es sie in NRW schon mehrfach gegeben. Den Anfang machte die Union vor fast 60 Jahren. Wenige Tage vor der Landtagswahl 1958 war plötzlich der langjährige CDU-Ministerpräsident Karl Arnold verstorben. "In seinem Geiste arbeiten wir weiter", lautete das Motto der Union, die einen grandiosen Erfolg verbuchen konnte. Sie erreichte 50,5 Prozent und konnte bis 1962 allein regieren. Das 58-er Ergebnis war das bisher beste in der Geschichte der NRW-CDU.

Und dann kam Johannes Rau. Mit dem Wuppertaler Predigersohn ("Versöhnen statt spalten") errang die SPD 1980 die absolute Mehrheit. Das lag auch daran, dass die FDP erstmals aus dem Düsseldorfer Landtag flog. Im Parlament waren damals somit nur SPD und CDU vertreten. 1985 konnte die SPD ihr Ergebnis noch toppen und errang mit Rau an der Spitze 52,1 Prozent der Stimmen. Fünf Jahre später schafften die Sozialdemokraten mit exakt 50 Prozent zum dritten (und letzten) Mal die absolute Mehrheit.

Währenddessen wurden die Grünen immer stärker und nahmen vor allem der SPD Stimmen weg. 1995 bildete Rau mit ihnen notgedrungen eine Koalition, obwohl man ihm seinen Widerwillen ansah. Seit zehn Jahren nagt die Linkspartei am sozialdemokratischen Wählerpotenzial. Neuerdings kommt auch noch die AfD hinzu, die Stimmen von fast allen Parteien zu sich herüberziehen könnte. All das führt dazu: Absolute Mehrheiten sind in NRW nicht mehr in Sicht.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de

(hüw)
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