Gedanken an Zeit vor Corona Nostalgie macht träge

Meinung · Mitten in der Pandemie denken wir gerne daran zurück, wie unser Leben vor Corona gewesen ist. Die Erinnerung an ein besseres Gestern tut zwar gut – verleitet aber zu Ignoranz. Denn nur in der Gegenwart können die Probleme von morgen erkennen.

 So viel Nähe wie hier 2018 in Köln ist mitten in der Pandemie keine gute Idee.

So viel Nähe wie hier 2018 in Köln ist mitten in der Pandemie keine gute Idee.

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Nostalgie ist eine verführerische Empfindung. Sie lässt eine Vergangenheit entstehen, bereinigt um alles, was störend war. Ein süßes Gestern, ein besseres Gestern. So entsteht jene Sehnsucht nach dem Vergangenen, die immer auch ein wenig Flucht aus der Wirklichkeit ist. Eskapade. Fort aus der Gegenwart, die anstrengend oder bedrohlich geworden ist. Oder einfach zu anders.