Kommentar zum Strukturwandel in den Braunkohle-Regionen Kohleausstieg Ja, Subventionitis Nein

Berlin · Der Kohleausstieg birgt die Gefahr, dass die betroffenen Länder und Regionen nun blind subventioniert werden. Klüger wäre es, konkret bei den Bedürfnissen der Menschen vor Ort anzusetzen.

Die Kohle-Regionen müssen nachhaltige Zukunftsperspektiven erhalten, keine Frage. Der Kohleausstieg wird also für Stromverbraucher und Steuerzahler teuer, sehr teuer. Diese Investition lohnt sich aber nur dann, wenn ein gesellschaftlicher Konsens über den Kohleausstieg wirklich gelingt und dann auch Bestand hat. Was nicht geht, ist, die Regionen um jeden Preis zu subventionieren oder blind unsinnige Projekte für sie zu planen.  Die Kohle-Regionen bei Strukturentscheidungen grundsätzlich zu bevorzugen, kann im Einzelfall ökonomisch unsinnig sein, wenn etwa Verkehrswege woanders dringender gebraucht werden. Von leeren Autobahnen oder Zügen hat die Nation nichts.  

Klüger wäre, konkret bei den Menschen vor Ort anzusetzen. Was brauchen die Kohle-Kumpel und ihre Familien, was brauchen Anwohner, Dienstleister und Zulieferer an persönlicher Unterstützung? Hier wird der Fokus eher auf besserer Bildung und Weiterbildung liegen müssen als auf Subventionen für Unternehmen und hohe Entschädigungen für Energiekonzerne. Zwei Drittel der heute betroffenen RWE-Mitarbeiter werden laut einer Studie in den kommenden Jahren ohnehin in den Ruhestand gehen. Mehr Probleme kommen auf Kommunen, Zulieferer und Dienstleister zu.          Titelseite         

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