Kohle, Gas, Atomkraft So verändern sich die Grünen in der Ampel

Meinung | Berlin · Die Partei, die früher gegen Kernkraft auf die Äcker gegangen ist, schleift einige ihrer einstigen Grundprinzipien. Unter den Zwängen des Ukraine-Kriegs und der Energieverknappung lehnen Spitzen-Grüne längere Laufzeiten von Atommeilern nicht mehr grundsätzlich ab.

 Die Basis macht immer noch mobil und will verhindern, dass die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland Ende dieses Jahres womöglich doch nicht abgeschaltet werden

Die Basis macht immer noch mobil und will verhindern, dass die drei letzten Atomkraftwerke in Deutschland Ende dieses Jahres womöglich doch nicht abgeschaltet werden

Foto: dpa/Markus Scholz

Sind das noch die Grünen? Ja, sie sind es! Es sind die Regierungs-Grünen des Jahres 2022, die in einem atemberaubenden Tempo Realpolitik machen und sich trauen, sehr alte Zöpfe früherer Parteipolitik abzuschneiden. Man kann den Grünen der Generation von Annalena Baerbock und Robert Habeck vorhalten, dass sie eherne Grundsätze schleifen. Niemals Krieg, keine Waffen in Krisen- oder Kriegsgebiete – das war einmal. Die höchst umstrittene und politische umkämpfte Frage von Kriegseinsätzen deutscher Soldaten hatten die Grünen schon unter Joschka Fischer geklärt. Den ehemaligen Außenminister kostete dies damals ein Trommelfell und einen Anzug. Nun unter dem Eindruck des Ukraine-Krieges sind die Grünen innerhalb der Ampel-Koalition die heftigsten Treiber, wenn es darum geht, der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen Russland auch schwere Waffen zu liefern.