Flüchtlingspolitik Kölner OB Reker stellt sich hinter Merkels "Wir schaffen das"

Köln · Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat sich hinter das "Wir schaffen das" von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Flüchtlingskrise gestellt. Gleichzeitig forderte sie mehr Unterstützung für die Kommunen ein.

Henriette Reker – OB in Köln und Attentats-Opfer
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Das ist Henriette Reker

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Foto: dpa/Marius Becker

Trotz der Vorfälle aus der Kölner Silvesternacht und obwohl sie selbst für die Flüchtlingspolitik von Merkel durch eine Messerattacke schwer verletzt wurde, sagte sie am Sonntag im "Interview der Woche" im Deutschlandfunk: "Ich habe diesen Satz damals und auch heute noch als Aufforderung verstanden, zusammen — jeder nach seinen Kräften — der Welt ein freundliches Gesicht zu zeigen."

Allerdings reicht laut Reker dieser Satz allein nicht aus. Er müsse immer damit verbunden werden, wie etwas zu schaffen sei. Das "Wir" liege noch zu sehr bei den Kommunen. Vor allem Bund und Länder seien gefordert, sich finanziell zu beteiligen. In Köln gebe es zum Beispiel auch viele Flüchtlinge, die nicht zugewiesen seien, sondern die Stadt direkt ansteuerten und dafür bekomme die Kommune derzeit keine Entschädigung.

Zwar plane die Stadt im Zuge der neuerdings umgesetzten Wohnortszuweisung, Flüchtlinge zurückzuschicken, so Reker, jedoch sei das nicht so einfach machbar. Trotzdem müssen man Konsequenz zeigen, "sonst wird für diejenigen, die einen berechtigten Anspruch auf Asyl haben, der Platz nicht reichen."

Im Zuge der Aufarbeitung der Vorfälle rund um die Kölner Silvesternacht kritisierte die Kölner Oberbürgermeisterin den Parlamentarischen Untersuchungsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag: "In dem Ausschuss geht es im Wesentlichen, nach meiner Wahrnehmung, darum, wer schuld ist und nicht darum, weiterzuentwickeln, welche gesellschaftlichen Konsequenzen jetzt aus diesen schrecklichen Vorfällen gezogen werden", sagte Reker.

(kna/afp/jeku)
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