Analyse Als die CDU Sozialismus wollte

Düsseldorf · Vor genau 75 Jahren entstanden die „Kölner Leitsätze“ als vorläufiges Programm von Christdemokraten für ein neues Deutschland. Warum CDU-Politiker wie Armin Laschet sie auch heute noch als aktuell empfinden.

 Karl Arnold, damaliger Düsseldorfer Oberbürgermeister und späterer NRW-Ministerpräsident, im Jahr 1946.

Karl Arnold, damaliger Düsseldorfer Oberbürgermeister und späterer NRW-Ministerpräsident, im Jahr 1946.

Foto: Gabriel, Werner (wga)/Gabriel, Werner

Das Jahr 1945 gilt als Jahr der Befreiung vom Nationalsozialismus, als Beginn der Besatzungszeit nach bedingungsloser Kapitulation Deutschlands, als Jahr der Trümmer, des Hungers, des Kampfes um das pure Überleben. Neubeginn wird mit anderen Jahreszahlen verknüpft: 1946 entstand Nordrhein-Westfalen, 1948 kam die D-Mark, 1949 wurde die Bundesrepublik gegründet. Und doch hat es auch der 17. Juni 1945 in sich. Da setzten sich Lehrer, ehemalige Zentrumspolitiker, katholische und evangelische Priester, Handwerker und einfache Bürger im Kölner Kolpinghaus zusammen, um einen „Ruf zur Sammlung des deutschen Volkes“ zu formulieren. Er wurde zu einem der wichtigsten Gründungsdokumente der CDU.