Vor Koalitionsverhandlungen Koch verlangt von Schröder Amtsverzicht

München (rpo). Der hessische Ministerpräsident Roland Koch (CDU) hat Bedingungen für eine Aufnahme der Koalitionsverhandlungen mit der SPD gestellt: Gerhard Schröder soll öffentlich auf die Kanzlerschaft verzichten. Koch sagte, dass Schröder seine Partei in "eine emotionale Geiselhaft genommen" habe.

Sparprogramm und Streitpunkte
9 Bilder

Sparprogramm und Streitpunkte

9 Bilder

Die SPD sei deshalb derzeit nicht in der Lage, Angela Merkel als Kanzlerin einer großen Koalition zu akzeptieren. Der Kanzler befinde sich in einem "postelektoralen Größenwahn". Unter vier Augen sage aber "jeder vernünftige" Sozialdemokrat, "dass Schröder nicht zu halten ist".

In der SPD ist der Gedanke an eine große Koalition ohne Schröder als Bundeskanzler laut "Focus" kein Tabu mehr. Der stellvertretende SPD-Vorsitzende und Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Kurt Beck, sagte in einem Interview mit dem "Focus", "in einer Demokratie sollte man niemals nie sagen". Sein Credo laute: "Zuerst prüfen, was inhaltlich geht; dann schauen, mit wem es geht." Das sei ein Gebot der Klugheit. "Ich will, dass dieses Land vernünftig regiert wird. Am liebsten von uns. Aber das ist nicht die allerhöchste Interessenlage."

Auf die Frage, ob Inhalte vor Personen gehen, sagte Beck: "Ja natürlich. Es hat doch keinen Sinn, sich erst über ein Kabinett zu einigen, und dann zu sehen, dass man keine gemeinsam abgestimmten Inhalte hat." Wenn es in irgendeiner Konstellation genügend Schnittmengen gebe, könne auch über Personal geredet werden.

(afp)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort