FDP liegt in Umfrage bei fünf Prozent Koalition verliert erneut in Wählergunst

Berlin (RPO). Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihr Vize Guido Westerwelle haben im Vergleich zum Monatsbeginn weiter an Zustimmung in der Bevölkerung verloren. Nach einer aktuellen Umfrage sind nur noch 40 Prozent der Deutschen mit Merkels Arbeit zufrieden.

Die Koalition nominiert Christian Wulff
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Dies seien acht Punkte weniger im Vergleich zum Beginn des Juni und der schlechteste Wert von Merkel in ihrer Zeit als Regierungschefin, heißt es in der Umfrage des ARD-DeutschlandTrend Extra. Seit Anfang Mai habe Merkel 18 Punkte eingebüßt, berichtete die ARD am Dienstagabend.

Guido Westerwelle verliert gegenüber dem Monatsbeginn vier Punkte und erreicht 20 Prozent Zustimmung. Dies sei sein schlechtester Wert seit Januar 2003. Damit ist er laut ARD unverändert Schlusslicht unter den abgefragten Parteipolitikern.

In der Sonntagsfrage verliert die FDP gegenüber der Vorwoche einen Punkt und kommt nur noch auf fünf Prozent. Dies ist der schlechteste Wert für die FDP im seit Oktober 2003. Die Union legt um einen Punkt zu und kommt auf 32 Prozent. Die SPD erreicht unverändert 29 Prozent. Die Grünen gewinnen einen Punkt hinzu und kommen auf 17 Prozent. Die Linke verliert einen Punkt und erreicht elf Prozent.

47 Prozent für Neuwahlen

Die Zufriedenheit mit der schwarz-gelben Bundesregierung ist der Umfrage zufolge auf einem neuen Tief angelangt. Nur noch zwölf Prozent der Deutschen sind mit der Arbeit der Koalition zufrieden. Dies sind acht Punkte weniger im Vergleich zum Monatsbeginn.

86 Prozent der Deutschen sind unzufrieden mit der Arbeit von Schwarz-Gelb (plus acht Punkte). So negativ sei eine Bundesregierung zuletzt im März 2004 bewertet worden.

Vor die Frage gestellt, ob die Koalition aus Union und FDP bis 2013 weiterarbeiten, ob es zu einer Großen Koalition aus Union und SPD kommen oder ob es Neuwahlen geben sollte, entschieden sich 47 Prozent für Neuwahlen. 24 Prozent waren für eine Neuauflage der Großen Koalition. Nur 23 Prozent hielten es für das Beste, wenn die schwarz-gelbe Koalition bis 2013 weiterarbeitet.

Beliebtheit der Kanzlerin nimmt ab

Die Kanzlerin fiel auf der Beliebtheitsskala auf 40 Prozent und damit hinter SPD-Chef Sigmar Gabriel mit 41 Prozent. An der Spitze stand weiter Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) mit 68 Prozent vor Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (beide CDU), die 56 beziehungsweise 48 Prozent erreichten.

Grünen-Bundestagsfraktionschefin Renate Künast (45 Prozent) und ihr SPD-Kollege Frank-Walter Steinmeier (43) lagen ebenfalls noch vor Gabriel und Merkel. Schlusslicht blieb Außenminister und FDP-Chef Guido Westerwelle mit 20 Prozent.

Wenn die Deutschen den Bundespräsidenten direkt wählen könnten, würden sich 43 Prozent für den Kandidaten von SPD und Grünen, Joachim Gauck, entscheiden. Dies sind im Vergleich zur Vorwoche drei Punkte mehr. 37 Prozent würden den Kandidaten von Schwarz-Gelb, Niedersachsens Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) wählen. Er gewann sechs Prozentpunkte hinzu. Nur zwei Prozent bekäme die Kandidatin der Linken, die frühere ARD-Journalistin Luc Jochimsen.

Für die Umfrage im Auftrag der ARD-Tagesthemen wurden den Angaben zufolge am Montag und Dienstag dieser Woche 1000 Wahlberechtigte bundesweit telefonisch befragt.

(RTR/ddp/das)
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