Fotos Klar: neun Morde, elf Mordversuche
Der ehemalige RAF-Terroristen Christian Klar kommt nach 26 Jahren im Gefängnis auf freien Fuß. Der inzwischen 56 Jahre alte Klar war in den 1970er Jahren einer der führenden Köpfe der zweiten Generation der linksterroristischen Roten Armee Fraktion.
Klar wurde wegen "mittäterschaftlicher Ermordung" Bubacks (Foto), dessen Fahrers Wolfgang Göbel und des Begleitbeamten Georg Wurster verurteilt. Am Tatort sollen nach Richterauffassung Klar, Günter Sonnenberg und Knut Folkerts gewesen sein - nach Aussage Boocks waren es Klar, Sonnenberg und Stefan Wisniewski.
Klar wurde auch wegen "mittäterschaftlicher Beteiligung an Beschlussfassung, Planung und Vorbereitung der versuchten erpresserischen Geiselnahme und Ermordung" des Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank Jürgen Ponto (Foto) am 30. Juli 1977 bestraft.
Bei der Entführung Hanns-Martin Schleyers (Foto) in Köln wurden Schleyers Fahrer Heinz Marcisz und drei Begleitbeamte erschossen. Laut Richter-Urteil habe Klar zwar nicht zu den unmittelbar Ausführenden der Entführung und der Ermordnung gehört, habe aber gebilligt, was passiert. Bei den drei Anschlägen des Terrorjahres 1977 war Klar an neun Morden beteiligt.
Am 5. Januar 1978 schoss Klar (Foto) bei einer Ausweiskontrolle an der Schweizer Grenze auf einen schweizerischen Grenzbeamten. Er hörte erst auf, als er glaubte, ihn getötet zu haben. Der Grenzer überlebte. Klar schoss auf einen Autofahrer, mit dessen Wagen er fliehen wollte.
Klar beteiligte sich gemeinsam mit Boock und Brigitte Monhaupt (Foto) an einem versuchten Raketenwerferanschlag auf das Gebäude der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Klar war beteiligt, als Boock ein Ehepaar fesselte und einen selbstgebastelten Granatwerfer aufbaute.
Am 15. September 1981 war Klar (Foto) am Mordanschlag auf den Oberkommandierenden der amerikanischen Streitkräfte, Frederik Kroesen, seinen Fahrer, Begleitadjutanten und die Ehefrau in Heidelberg beteiligt. Die RAF-Terroristen beschossen das Auto mit einer Panzerfaust.