Finanzminister Eichel Kirchhofs Steuerpläne "unbezahlbar und ungerecht"
Köln (rpo). Als "weder bezahlbar noch sozial gerecht" kritisiert Bundesfinanzminister Hans Eichel (SPD) die Vorschläge des Unions-Finanzexperten Paul Kirchhof. Damit bezieht sich Eichel auf den von Kirchhof in der Vergangenheit favorisierten einheitlichen Steuersatz von 25 Prozent für alle.
Eine derartige Besteuerung würde für die Bezieher hoher Einkommen eine erhebliche Entlastung und für Einkommensschwache eine Belastung bedeuten, argumentierte Eichel. Kirchhofs Position sei damit "noch radikaler als die FDP". Der SPD-Politiker sagte, er favorisiere dagegen eine linear-progressive Besteuerung, die mit der Höhe des Einkommens steigt.
Eichel erklärte sich bereit, im Falle eines Wahlsieges weiter als Bundesfinanzminister arbeiten wollen. Er könne nicht "den Erfolg nach drei Jahren Kampf einem anderen überlassen". Das Amt sei "eine Aufgabe mit einer enormen Gestaltungsmöglichkeit", die ihm "außerordentlich Spaß" mache.