Bankenkrise Keine Boni für WestLB-Mitarbeiter

Düsseldorf (RPO). Die angeschlagene WestLB schüttet keine Boni für das Krisenjahr 2008 an ihre Mitarbeiter aus. Das sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Landesbank am Montag. Die Eigentümer der WestLB - unter anderem das Land und die nordrhein-westfälischen Sparkassen - bürgen mit fünf Milliarden Euro für problematische Investments der Bank in Höhe von 23 Milliarden Euro.

Derzeit wird zudem diskutiert, ob die WestLB weitere Kredite, Wertpapiere oder Anleihen in Milliardenhöhe in eine neu zu gründende Bank ausgliedert. Dank der Garantien seiner Eigentümer schrieb das Düsseldorfer Geldinstitut nach 1,6 Milliarden Euro Verlust 2007 im vergangenen Jahr wieder schwarze Zahlen. Für 2008 erwartet die WestLB Medienberichten zufolge einen Gewinn von 100 Millionen Euro. Genaue Bilanzzahlen will die Bank Ende März vorlegen.

Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hatte die Landesbank in der vergangenen Woche angesichts der Wirtschaftskrise zum Verzicht aufgefordert. "Ich habe kein Verständnis dafür, wenn Banken trotz Krise und Staatshilfen weiter Boni an ihre Mitarbeiter ausschütten", sagte Rüttgers im Düsseldorfer Landtag. Es sei richtig, dass die HSH Nordbank bereits einen Verzicht auf Extra-Zahlungen für 2008 beschlossen habe. "Ich erwarte von der WestLB, dass sie für sich eine ähnliche Regelung trifft", sagte Rüttgers.

Seit dem Jahr 2007 steckt die WestLB durch Fehlspekulationen und die Auswirkungen der Bankenkrise in finanziellen Schwierigkeiten. Lange vor dem Rettungsschirm des Bundes spannten die Eigentümer im Frühjahr 2008 einen eigenen Schutzschild in Höhe von fünf Milliarden Euro über die Bank, um damit faule Kredite zu entschärfen. Zugleich wurden Wertpapiere im Volumen von rund 23 Milliarden Euro in eine Zweckgesellschaft ausgelagert. Seit Wochen wird über neue Milliarden-Garantien des Landes für die Landesbank diskutiert.

(AP)
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