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Neuer Chef der Deutschen Bahn gesucht Göring-Eckhardt fordert Strategiewechsel nach Grube-Rücktritt

Berlin · Nach dem überraschenden Rücktritt von Bahn-Chef Rüdiger Grube mehren sich Rufe aus der Politik nach einer veränderten Ausrichtung der Deutschen Bahn. Die einen setzen auf Digitalisierung, die anderen auf ein Ende von Prestigeprojekten und wieder andere auf mehr Pünktlichkeit.

 Die Spitzenkandidaten der Grünen bei der Bundestagswahl,Katrin Göring-Eckardt, will Veränderungen bei der Bahn.

Die Spitzenkandidaten der Grünen bei der Bundestagswahl,Katrin Göring-Eckardt, will Veränderungen bei der Bahn.

Foto: dpa, bt fgj

Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) hat nach dem Rücktritt einen Digitalisierungsspezialisten als Nachfolger gefordert. Die Menschen wollten nicht nur zuverlässig von A nach B transportiert werden, "sondern auch modernere Angebote erhalten: Digitalisierung und Mobilitätskette heißen die Stichwörter", sagte Zypries. Die anstehenden Personalentscheidungen müssten diesem Ziel Rechnung tragen.

Der SPD-Verkehrspolitiker Martin Burkert forderte anders als seine Parteifreundin Zypries einen Nachfolger, der für pünktlichere Züge und Fortschritte bei der Güterbahn sorgt. "Es braucht jetzt einen Bahnchef, der Qualität und Zuverlässigkeit voranbringt und DB Cargo wieder aufs richtige Gleis setzt", sagte er. Auch der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion, Ulrich Lange, erwartete von einem neuen Chef deutliche Verbesserungen bei der Pünktlichkeit der Bahn.

Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt forderte nach Mehdorn und Grube "einen echten Experten der Bahnbranche" als Nachfolger. Der Bahn-Chef-Posten darf nicht wieder politisch in Hinterzimmern ausgedealt werden."Es braucht jetzt einen personellen und strukturellen Neuanfang", sagte sie.

"Mit dem Personalwechsel sollte es auch einen Strategiewechsel geben: Statt sich in unnötigen Prestigeprojekten oder fragwürdigen Investitionen in Übersee zu verheddern, sollte sich die Bahn auf solides Kerngeschäft konzentrieren", sagte sie. "Die DB AG muss sich in erster Linie um Pünktlichkeit und Komfort kümmern, damit sie für Pendler und Reisende wieder attraktiver wird."

Als einzigem Aktionär komme dem Bund eine besondere Verantwortung zu. "Verkehrsminister Dobrindt sollte endlich die Hände aus den Hosentaschen nehmen und für einen Neuanfang bei der Bahn sorgen", sagte sie. Gegner des Bahnhofsprojekts Stuttgart 21 hoffen nach dem Rücktritt Grubes zudem auf das Aus des Projekts.

Grube war am Montag überraschend zurückgetreten, nachdem er sich mit dem Aufsichtsrat nicht über eine Vertragsverlängerung als Vorstandschef einigen konnte. Der Bund hält 100 Prozent der Anteile der AG.

(mar)
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