Warnung für Deutschland Kashmiri - der pakistanische Terrorist

Berlin (RPO). Mohammed Ilyas Kashmiri - dieser Name wird in Zusammenhang mit der Terrorwarnung für Deutschland genannt. Der Pakistani gilt als Drahtzieher der geplanten Anschläge Ende November. Doch was ist das für ein Mann, der derzeit die Sicherheitsbeamten in Atem hält?

 Mohammed Ilyas Kaschmiri ist der Kopf der Terrororganisation Harkat-ul-Jihad-al-Islami.

Mohammed Ilyas Kaschmiri ist der Kopf der Terrororganisation Harkat-ul-Jihad-al-Islami.

Foto: Screentshot Youtube

Sonnenbrille, ein dichter Bart und nur noch ein Auge — so ist Kashmiri auf Bildern zu sehen, die derzeit von Fernsehsendern verbreitet sind. Er gilt als eine der führenden Figuren des Terrornetzwerkes Al Qaida und wird für im Ausland für mehrere Anschläge verantwortlich gemacht.

In Deutschland ist sein Name eher unbekannt, doch bei den internationalen Geheimdiensten ist er das schon lange nicht mehr. Im August wurde er sowohl von den Vereinten Nationen als auch von den USA auf die Liste der meist gesuchten Terroristen gesetzt, und die EU folgte diesem Beispiel im September.

Zuletzt tauchte sein Name im Zusammenhang mit den Anschlägen auf das Touristenlokal "German Bakery" im indischen Pune auf, die er inszeniert haben soll. Damals starben 17 Menschen, ungefähr 60 wurden verletzt. Doch indische Medien berichten von weitaus mehr Attentaten, in die er verwickelt sein soll.

Der neue bin Laden?

So fragt etwa "The Times of India" in einem Artikel, ob Kashmiri der "neue Osama" sei und zitiert den amerikanischen Sender CNN. Dieser hatte berichtet, der 40-Jährige gelte als Erbe von Osama bin Laden, dem meistgesuchtesten Terroristen der Welt. Auch heißt es, Kashmiri habe sich Indien als "Feind Nummer eins" auserkoren.

Fest steht: Kashmiri stammt aus Pakistan, wurde in Mirpur geboren und ist der führende Kopf der terroristischen Vereinigung Harkat-ul-Jihad-al-Islami, die ebenfalls auf der Terrorliste der USA steht. Die Gruppe, so schreibt "Express India", sei für eine Reihe von terroristischen Aktivitäten verantwortlich, unter anderem für einen Anschlag auf die Hyderabad-Moschee, eine der ältesten Moscheen in Indien. Bei dem Angriff starben im Jahr 2007 25 Menschen.

Auch soll er in Kontakt mit David Headley stehen, der sich zu den fatalen Terroranschlägen im indischen Mumbai bekannt hatte. Die beiden sollen einen Anschlag auf jene jüdische Tageszeitung geplant haben, welche die Mohammed-Karikaturen abgedruckt hatte.

"Wegen seiner Beziehungen in Pakistan bringt er Kenntnisse mit, die kein ander hat", zitiert die "Washington Times" einen früheren CIA-Angestellten. Demnach hat er paramilitarische Erfahrungen, Verbindungen zur pakistanischen Armee und zum pakistanischen Geheimdienst, für den er früher selbst tätig war. Zudem hat er Kampferfahrung, denn sein Auge verlor er während der Kämpfe zwischen der Sowjetuion und Afghanistan.

Pakistan als Al-Qaida-Rückzugsort

Dass es nun einer ihrer Landsleute ist, der hinter den Anschlagsplänen in Deutschland steckt, dürfte die Regierung in Pakistan wahrlich nicht gefallen. Zumal Kashmiri schon einmal verhaftet wurde im Zusammenhang mit Anschlagsplänen auf den damaligen Präsidenten Pervez Musharraf.

Denn es ist gerade das Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan, dass als Rückzugsort für das Terror-Netzwerk Al Qaida gilt. Und der Regierung wird immer wieder vorgeworfen, der Übermacht hilflos gegenüberzustehen. All dies dürfte sich durch die aktuelle Lage nur noch verstärken.

In Interviews mit der südasiatischen Presse, so schreibt die "Washington Times", habe Kashmiri übrigens erklärt, er studiere die Strategie von Vo Nguyen Giap. Der nordvietnamesische General kämpfte in den 60er und 70er Jahren gegen die USA und den Süden des Landes. Damit dürfte klar sein, dass Kashmiri nicht nur Indien zum Feind hat, sondern vielmehr auch die USA - und angesichts der aktuellen Meldungen wohl auch Deutschland.

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