Twitter-Foto mit 59 Anzeigen Lauterbach wehrt sich mit Anzeigen gegen Drohungen

Leverkusen/Berlin · Karl Lauterbach steht seit Monaten wegen seiner klaren Kante zum Thema Corona-Pandemie im Fokus. Auch seiner Gegner. Am Dienstag hat der SPD-Gesundheitsexperte ein Foto von einem Stapel Anzeigen getwittert. Damit wehrt er sich gegen Drohungen und Anfeindungen.

 Karl Lauterbachs Auto in der Innenstadt Kölns. Auf das Auto hatten Unbekannte am 23. April 2021 einen Farbanschlag verübt.

Karl Lauterbachs Auto in der Innenstadt Kölns. Auf das Auto hatten Unbekannte am 23. April 2021 einen Farbanschlag verübt.

Foto: dpa/Henning Kaiser

„Ich bringe nur das Nötigste zur Anzeige. (...) Trotzdem habe ich gerade wieder 59 Anzeigen unterschrieben“, schrieb er zum Foto beim Kurzmitteilungsdienst Twitter. Er wisse, dass es auch Wissenschaftlern so gehe, die gegen die Pandemie kämpfen.

Noch am Samstag übergossen Unbekannte sein Auto in Köln mit Farbe. Der SPD-Politiker und Arzt zählt zu den exponiertesten Persönlichkeiten in der Debatte um die Maßnahmen gegen das Coronavirus.

Aufmerksamkeit kommt auch von ganz anderer Seite:Lauterbach wird nun auch noch in einem Ballermann-Schlager besungen. Verantwortlich für das Machwerk mit dem Titel „Karl der Große“ ist die frühere RTL-Dschungelkönigin und heutige Mallorca-Sängerin Melanie Müller (32). In dem Lied fordert sie Lauterbach - den sie ein „Sex-Symbol“ nennt - im ruppigen Ton auf, auf die Balearen-Insel zu kommen: „Beruhig' dich, kleiner Held, setz' die Sonnenbrille auf, komm zu uns auf die Insel, der Rest nimmt seinen Lauf.“ Zudem unterbreitet sie ein Angebot: „Mein Gott, er ist noch Single, das müssen wir jetzt ändern. Mit mir Hand in Hand durch die Schinkenstraße schlendern.“

Müller möchte den Text natürlich „mit einem Augenzwinkern verstanden“ wissen, wie es in einer Mitteilung heißt. Dass Lauterbach mit seinen Vorschlägen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in der Party-Branche nicht gerade als Sympathieträger gilt, ist kein Geheimnis. „Das Ganze soll zwar gute Laune verbreiten, aber es ist auch an all meinen Kollegen und Kolleginnen gewidmet, denen momentan nicht zu lachen zumute ist“, sagte die Sächsin. „Die Branche steht komplett still.“

(felt/dpa)
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