Eigenständige Berufsvertretung Laumann: Pflege auf Augenhöhe mit Ärzten

Berlin · NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) fordert, das Pflegekräfte künftig ihre Interessen gleichberechtigt neben Ärzten, Kliniken und Krankenkassen vertreten können.

 NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will, dass die Pflegebranche ihre Interessen stärker selbst vertritt

NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) will, dass die Pflegebranche ihre Interessen stärker selbst vertritt

Foto: Caroline Seidel, dpa

Berlin (qua) Die Pflegebranchen soll nach einer Forderung von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ihre Interessen künftig „auf Augenhöhe“ mit Ärzten, Kliniken und Krankenkassen vertreten können. Im Fall der Gründung einer Pflegekammer auf Bundesebene sprach sich Laumann dafür aus, dass die Vertreter der Pflegebranche künftig auch Teil des wichtigsten Gremiums der Gesundheitsbranche werden. „Die Pflege muss endlich ein Stimmrecht im Gemeinsamen Bundesausschuss bekommen“, sagte Laumann unserer Redaktion. Im Gemeinsamen Bundesausschuss sitzen bisher nur Ärzte, Kliniken und Kassen. Sie regeln alle Belange des Gesundheitswesens unterhalb der Ebene von Gesetzen und Verordnungen. „Das wäre ein enorm wichtiger Schritt, damit die Pflege zu einem emanzipierten und selbstbewussten Berufsstand wird und ihre Rahmenbedingungen aktiv mitgestalten kann.“

Als ein Beispiel, bei welchen Themen die Pflegebranche künftig mitbestimmen soll, nannte Laumann die Bemessung des Pflegepersonals für Frühgeborene.

Seit einigen Jahren gibt es eine Debatte um eine eigenständige Berufsvertretung der Pflege, die stärker die Interessen der Branche vertreten und die Berufsgruppe mit einer Stimme ihren politischen Forderungen erheben lassen. Solche Pflegekammern, die mit den Ärztekammern vergleichbar sind, gibt es bereits in Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen. In NRW soll nun eine solche Kammer für die rund 200.000 Pflegekräfte im Land gegründet werden. Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sprach sich auch für eine entsprechende Kammer auf Bundesebene aus. Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas Westerfellhaus, wirbt seit Jahren für eigenständige Pflegekammern in Bund und Ländern.

(qua)
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