Notfall-Landung in Irland CDU-Abgeordnete Strenz stirbt auf Flug von Kuba nach Deutschland

Berlin · Die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Strenz ist tot. Sie starb im Flugzeug auf dem Rückweg von der Karibikinsel Kuba nach Deutschland. Die Hintergründe sind noch unklar, sie war aber nicht für den Bundestag unterwegs.

Karin Strenz (Archiv).

Karin Strenz (Archiv).

Foto: dpa/Marcus Brandt

Den Tod von Strenz bestätigte am späten Sonntagabend der Sprecher der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern, Eckhardt Rehberg. Die Bundestagsabgeordnete habe sich zusammen mit ihrem Mann auf dem Rückflug von Kuba nach Deutschland befunden und sei während des Fluges kollabiert. Trotz einer Notfalllandung in Irland habe man der 53-Jährigen nicht mehr helfen können. Unklar war zunächst, woran Strenz starb. Rehberg zeigte sich tief betroffen. Er gilt als politischer Wegbereiter und Wegbegleiter von Strenz.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete war offenbar privat unterwegs. Es habe sich um keine Dienstreise im Auftrag des Deutschen Bundestags gehandelt, sagte ein Parlamentssprecher am Montagvormittag. Wie immer beim Tod eines Mitglieds des Bundestags würden die Fahnen einen Tag lang auf Halbmast gesetzt.

Die Christdemokratin war seit 2009 Mitglied des Bundestags. Bei den Wahlen 2009, 2013 und 2017 gewann sie jeweils eines der sechs Direktmandate in Mecklenburg-Vorpommern. Von 2002 bis 2006 sowie von 2007 bis 2009 war sie Abgeordnete im Schweriner Landtag. Im Bundestag saß sie zuletzt unter anderem im Verteidigungsausschuss.

Anfang 2020 gab es im Zusammenhang mit Geldflüssen aus der autoritär regierten Kaukasusrepublik Aserbaidschan Durchsuchungen bei der CDU-Politikerin und einem früheren CSU-Parlamentarier. Damals sprach die Staatsanwaltschaft Frankfurt von rund vier Millionen Euro, die zwischen 2008 und 2016 über britische Briefkastenfirmen und baltische Konten geflossen seien. Ermittelt wurde wegen Mandatsträgerbestechung und Geldwäsche. Bei der Durchsuchung im Januar 2020 wurden 16 Wohnungen und Geschäftsräume in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern und Belgien inspiziert, darunter ein Abgeordnetenbüro des Bundestags.

Strenz blieb trotz der Vorwürfe Mitglied des Bundestags, bei der anstehenden Wahl im September wollte sie aber nicht mehr kandidieren.

(hebu/dpa)
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