In der K-Frage Ministerpräsident Haseloff rückt von Laschet ab

Berlin · Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat sich im Unions-Machtkampf zwischen Armin Laschet und Markus Söder dafür ausgesprochen, die Popularitätswerte entscheiden zu lassen. Die sprechen aktuell für den CSU-Chef.

 Ministerpräsident Reiner Haseloff betonte die Bedeutung des Kanzlerkandidaten auch für die anstehenden Wahlen in seinem Bundesland.

Ministerpräsident Reiner Haseloff betonte die Bedeutung des Kanzlerkandidaten auch für die anstehenden Wahlen in seinem Bundesland.

Foto: dpa/Ronny Hartmann

Im Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder hat Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) eine Entscheidung auf Grundlage der Popularitätswerte gefordert. „Leider geht es jetzt nur um die harte Machtfrage: Mit wem haben wir die besten Chancen?“, sagte Haseloff dem „Spiegel“ laut Vorabmeldung vom Freitag. „Es hilft nichts, wenn jemand nach allgemeiner Überzeugung absolut kanzlerfähig ist, aber dieses Amt nicht erreicht, weil die Wählerinnen und Wähler ihn nicht lassen.“

In den Umfragen liegt CSU-Chef Söder derzeit weit vor Laschet – sowohl unter Unionsanhängern als auch unter den Befragten insgesamt. Söder selbst wirbt mit dem Argument seiner starken Umfragewerte für seine Benennung als Kanzlerkandidat von CDU und CSU. Laschets Argument hingegen lautet, Umfragen seien kurzlebig – die Kandidatenfrage müsse auch anhand anderer Kriterien entschieden werden.

Haseloff betonte im „Spiegel“ die Bedeutung des Kanzlerkandidaten auch für die anstehenden Wahlen in seinem Bundesland. In Sachsen-Anhalt wird am 6. Juni ein neuer Landtag gewählt. Es gehe hier „nicht um persönliche Sympathie, Vertrauen oder Charaktereigenschaften“, sagte Haseloff, sondern um Zugkraft bei den Wählern.

„Ich habe bei unserer letzten Landtagswahl die Erfahrung gemacht, dass bei Direktmandaten manchmal Bruchteile von Prozentwerten über politische Existenzen entscheiden können“, sagte der Christdemokrat. Bei aller Anstrengung im Bundesland selbst könne nun einmal der Bundestrend das Zünglein an der Waage sein. „Man kann mit erhobenem Haupt und wehender Fahne für eine gute und richtige Position sein, aber trotzdem in der Opposition landen“, sagte er.

(bora/afp/dpa)
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