Fraktionschef der Union Brinkhaus gibt CDU und CSU zwei Wochen Zeit zur Klärung der Kanzlerfrage

Berlin · Irgendwann zwischen Ostern und Pfingsten wollte die Union die Frage klären, wer als Kanzlerkandidat antritt. Doch Fraktionschef Ralph Brinkhaus will „keine Hängepartie bis Pfingsten“.

 Der Vorsitzende der CDU-CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, Ende März im Bundestag (Archivfoto).

Der Vorsitzende der CDU-CSU-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus, Ende März im Bundestag (Archivfoto).

Foto: dpa/Michael Kappeler

 Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus gibt CDU und CSU 14 Tage Zeit zur Klärung der Kanzlerkandidatenfrage. Die Entscheidung, wer für die Union als Kanzlerkandidat antritt, sollte seiner Meinung nach "in den nächsten zwei Wochen durch sein", sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Es dürfe "keine Hängepartie bis Pfingsten" geben.

Zugleich warnte Brinkhaus davor, Umfragen überzubewerten. In allen Umfragen wird dem CSU-Vorsitzenden Markus Söder derzeit ein besseres Ergebnis zugetraut als CDU-Chef Armin Laschet.

Der Unionsfraktionschef sprach sich gegen Kampfabstimmung über den Kanzlerkandidaten aus. Er würde sich "sehr freuen, wenn die beiden Parteivorsitzenden mit einem gemeinsamen Vorschlag auf die Unionsfraktion und die Gremien von CDU und CSU zugehen", sagte er.

Auch der rheinland-pfälzische CDU-Fraktionsvorsitzende Christian Baldauf drängt auf eine baldige Entscheidung. Baldauf sagte der „Bild“ (Samstag): „Schluss mit dem Taktieren. Das geht zu Lasten der Union. Wir müssen raus aus dem Wartesaal, deshalb sollte die Entscheidung zeitnah fallen.“ Beide potenziellen Kandidaten müssten nun eine einvernehmliche Lösung finden. „Dafür muss Markus Söder jetzt erstmal klipp und klar sagen - will er oder will er nicht?“ Die Ungeduld vieler Parteimitglieder sei mit den Händen zu greifen.

Eine große Gruppe von CDU-Abgeordneten in der Unionsfraktion im Bundestag hatte am Freitag ein Mitspracherecht bei der Entscheidung über die Kanzlerkandidatur eingefordert. Rund 50 Abgeordnete hatten sich (Stand Freitagabend) einer Erklärung angeschlossen, in der es heißt: „Als Mitglieder einer selbstbewussten CDU/CSU-Bundestagsfraktion erwarten wir, dass, bevor eine Festlegung dieser Tragweite verkündet wird, in einer parteiübergreifenden Fraktionssitzung von CDU und CSU darüber diskutiert und im Zweifel auch dort entschieden wird.“ Der Aufruf konterkariert die bisherigen Planungen der Parteispitzen.

Die Entscheidung über die Kanzlerkandidatur der Union wird aller Voraussicht nach zwischen CDU-Chef Laschet und CSU-Chef Söder fallen. Beide wollen bis spätestens Pfingsten eine Entscheidung herbeiführen. Am Sonntag kommt die Spitze der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu einer Klausurtagung zusammen. Als geladene Gäste sind auch Söder und Laschet dabei.

(peng/AFP/dpa)
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