Schutz vor Corona-Ansteckung Mangel an Masken verhindert Tragepflicht

Düsseldorf · Der Bund will die Produktion im Inland ankurbeln und gibt dafür Finanzzusagen. Die Länder wenden sich dagegen, Bürger zu Schutzmaßnahmen zu verpflichten, die sie vielleicht gar nicht erfüllen können. Auch Städte im Rheinland halten wenig von einer Maskenpflicht.

 Szene in einem Supermarkt bei Wien. In Österreich herrscht ab Mittwoch Maskenpflicht beim Einkauf.

Szene in einem Supermarkt bei Wien. In Österreich herrscht ab Mittwoch Maskenpflicht beim Einkauf.

Foto: dpa/Helmut Fohringer

Die Bundesregierung will als Lehre aus der Corona-Krise die Produktion von Schutzmasken im Inland vorantreiben – eine Pflicht zum Tragen des Mundschutzes für alle Bürger kann es offensichtlich schon allein aufgrund des Masken-Mangels nicht geben. Vor der Telefonschalte der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel am Mittwoch erklärten mehrere Bundesländer, die Menschen könnten nicht zu etwas verpflichtet werden, wenn es ihnen gar nicht möglich sei, das Material dafür zu besorgen. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte: „Wir sind jetzt prioritär damit beschäftigt, Masken für den medizinischen Bereich zu beschaffen.“ Die Thüringer Landesregierung ging auf Distanz zur Entscheidung der Stadt Jena, die Bürger zum Tragen von Mundschutzmasken ab nächste Woche verpflichtet. Wirkungsvollen Schutz biete derzeit vor allem die Einhaltung des Abstandsgebotes und die Reduzierung physischer Kontakte, hieß es. „Masken können diese Maßnahmen bestenfalls ergänzen.“