Kampf gegen Corona Der Anfang vom Ende der Solidarität

Meinung | Berlin · Der gemeinschaftliche Kampf gegen die Pandemie hat Schaden genommen. Die Politik ist kein Vorbild mehr. Das macht nicht nur die Debatte über die Notbremse deutlich.

 Öffnen oder nicht? Eigentlich hatte die MPK klar vereinbart, dass die Bundesländer konsequent die Notbremse umsetzen sollen. Dies ist aber nicht der Fall.

Öffnen oder nicht? Eigentlich hatte die MPK klar vereinbart, dass die Bundesländer konsequent die Notbremse umsetzen sollen. Dies ist aber nicht der Fall.

Foto: dpa/Jens Büttner

Die chaotische Ministerpräsidentenkonferenz war bei vielen Menschen der Anfang vom Ende des Verständnisses für die Corona-Maßnahmen in Deutschland. Wundern darf sich darüber niemand: Nur einen Tag später kassierte die Kanzlerin die Beschlüsse zur „Osterruhe“, entschuldigte sich – und schaltete wieder auf Angriff. Sie forderte ein gemeinsames Agieren von Bund, Ländern, Kommunen, Unternehmen und jedem Bürger ein, um die dritte Welle zu brechen. Am liebsten, so klang es, würde die Kanzlerin zurückkehren zum harten Lockdown. Doch die Bereitschaft in der Bevölkerung ist gesunken, manche Länder machen nicht mit. Und als kurz darauf die ersten Ministerpräsidenten klarstellten, dass sie trotz hoher Inzidenzwerte die Notbremse nicht flächendeckend ziehen wollen, gab es auch kein Vorbild der Politik mehr, zu Verabredungen zu stehen.