CDU-Vizechefin ist sauer "Weight Watchers" wirbt unerlaubt mit Julia Klöckner

München · Die CDU-Vizechefin Julia Klöckner hat in sechs Monaten 17 Kilogramm abgenommen und ist stolz auf diesen Erfolg. Sie habe mit gesunder Ernährung – viel Obst, Gemüse, Wasser – und Bewegung ihr Gewicht reduziert, berichtete die 41-Jährige in ihrem einzigen Interview zu dem Thema der "Gala". Die Weight Watchers erwähnte die Politikerin in diesem Zusammenhang nicht – entweder weil sie mit ihrer Diät nichts zu tun haben, oder weil es niemanden etwas angeht.

2014: CDU-Politikerin Julia Klöckner ist 17 Kilo leichter
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Die CDU-Vizechefin Julia Klöckner hat in sechs Monaten 17 Kilogramm abgenommen und ist stolz auf diesen Erfolg. Sie habe mit gesunder Ernährung — viel Obst, Gemüse, Wasser — und Bewegung ihr Gewicht reduziert, berichtete die 41-Jährige in ihrem einzigen Interview zu dem Thema der "Gala". Die Weight Watchers erwähnte die Politikerin in diesem Zusammenhang nicht — entweder weil sie mit ihrer Diät nichts zu tun haben, oder weil es niemanden etwas angeht.

Die Illustrierte "Bunte" behauptet nun jedoch, aus mehreren Quellen zu wissen, dass Klöckner mit Hilfe des Punkteprogramms abgespeckt habe. Ein Sprecher der Diätfirma erklärte dort, Klöckner habe die kostenpflichtige App heruntergeladen und damit Punkte gezählt.

Schon häufiger warb das Unternehmen mit Prominenten (Schauspielerin Christine Neubauer, Ex-Nationaltorhüter Oliver Kahn, Ex-Profifußballerin Steffi Jones), jedoch gab es dabei meist offizielle Werbeverträge. Klöckner jedoch überraschten die Enthüllungen in der "Bunten". Ihr Name werde offenbar für Werbezwecke verwendet — und darüber sei sie "stinksauer", sagte die Oppositionsführerin in Rheinland-Pfalz dem "Tagesspiegel". Selbstverständlich habe sie Weight Watchers keine Erlaubnis dafür erteilt, mit ihrem Namen zu werben. "Wie ich abgenommen habe, ist Privatsache", betonte sie.

 So wurde Julia Klöckner auf der Seite der "Bunte" gezeigt.

So wurde Julia Klöckner auf der Seite der "Bunte" gezeigt.

Foto: Bunte.de

Eine Sprecherin der Diätfirma wehrt sich gegen die Vorwürfe: "Wir werben nicht mit Personen, die nicht ihr Einverständnis dafür erteilt haben." Sie schiebt die Schuld auf die "Bunte", die ihre "journalistische Sorgfaltspflicht" verletzt habe, da der Artikel mit Weight Watchers weder abgestimmt noch autorisiert worden sei. Chefredakteurin Patricia Riekel betont, natürlich bei Weight Watchers angefragt zu haben — wie die Zitate es belegen.

Der erste Fall von Weight-Watchers-Schleichwerbung in Deutschland war 2007 Moderatorin Andrea Kiewel. In der Talkshow von Johannes B. Kerner schwärmte sie für die Weight Watchers. Auf Kerners Frage, ob sie dafür bezahlt werde, verneinte sie, obwohl sie in Wahrheit einen Vertrag mit der Diätfirma hatte. Danach moderierte Kiewel eine Zeitlang nicht mehr im ZDF.

(leb)
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