Kabinett entscheidet Jährlich 750 Millionen Euro für die Integration

Berlin (RPO). Die Bundesregierung hat beschlossen, künftig 750 Millionen Euro pro Jahr für die bessere Integration von Ausländern ausgeben. Das Paket, bestehend aus 150 Einzelmaßnahmen und mehr als 400 Selbstverpflichtungen soll am Donnerstag auf einem Treffen der Bundeskanzlerin mit Vertretern von Ausländerorganisationen verabschiedet werden.

Vier türkische Verbände boykottieren die Konferenz, zu der insgesamt 94 Teilnehmer eingeladen sind, aus Protest gegen das am Freitag verabschiedete Zuwanderungsgesetz. Die Neuregelungen etwa zur Familienzusammenführung seien "in wesentlichen Teilen kontraproduktiv", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung der Türkischen Gemeinde, des Rats Türkischstämmiger Staatsbürger, der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion und der Föderation Türkischer Elternvereine.

"Klares Signal"

Integrationskurse von 600 auf 900 Stunden erweitert

Mit seinen Verpflichtungen im nationalen Integrationsplan trage der Bund entscheidend zur Verbesserung der Integration der 15 Millionen Menschen aus Zuwandererfamilien in Deutschland bei, erklärte Böhmer. Die Regierung erweitert unter anderem die Integrationskurse von 600 auf 900 Stunden, und differenziert die Angebote zum Beispiel für Analphabeten, Jugendliche und Mütter. Die berufsbezogene Sprachförderung von Ausländern wird deutlich ausgeweitet.

Der Bund fördert auch die Integrationsinitiativen des organisierten Sports mit dem Programm "Integration durch Sport" und der Kampagne "Integration Wir machen mit".

Grüne äußern Verständnis für Boykott

Kritik an den Absagen kam vor allem aus der Union, aber auch aus der Wirtschaft. "Die Nichtteilnahme einzelner ist ein falsches Signal", sagte DIHK-Präsident Ludwig Georg Braun dem "Handelsblatt".

(ap)
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