Guantanamo-Häftlinge Innenminister Friedrich erklärt Aufnahmestopp

Berlin (RPO). Deutschland will nach den Worten von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nach den beiden bereits in Deutschland lebenden früheren Guantanamo-Häftlingen keine weiteren Insassen des Gefangenenlagers mehr aufnehmen.

Guantanamo-Ersatz in Illinois
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Die beiden ehemaligen Häftlinge seien aufgenommen worden und würden seitdem "intensiv begleitet", sagte Friedrich der "Bild"-Zeitung vom Montag. "Weitere Häftlinge nehmen wir nicht auf." Es gebe auch keine neuen Anfragen aus den USA. Deutschland hatte sich im Juli vergangenen Jahres zur Aufnahme zweier ehemaliger Häftlinge, eines Syrers und eines Palästinensers, bereiterklärt.

Zur Terrorgefahr in Deutschland zehn Jahre nach den Anschlägen vom 11. September 2001 in den USA sagte der Minister, derzeit gebe es fast tausend Menschen im Land, die als "mögliche islamistische Terroristen" bezeichnet werden könnten. Von diesen seien 128 sogenannte Gefährder, also Menschen, bei denen die Annahme gerechtfertigt sei, "dass sie erhebliche Straftaten begehen könnten".

Das schließe auch einen Anschlag mit ein. Wiederum rund 20 von ihnen hätten eine Ausbildung in einem Terrorcamp absolviert, sagte Friedrich. Viele von ihnen stünden daher unter "permanenter Beobachtung" der Behörden. Generell gehe die größte Gefahr heutzutage eher von Einzeltätern aus.

(AFP/awei)
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