Lafontaine Hundert-Prozent-Steuer für raffgierige Manager

Berlin (rpo). Auf Oskar Lafontaine ist Verlass. Kurz vor der Landtagswahl in NRW bläst der ehemalige SPD-Chef noch einmal zum Angriff. Und das mit einem Aufregerthema: Managergehälter. Lafontaine schlägt nämlich vor, Managereinkommen von über zwei Millionen im Jahr hundertprozentig zu besteuern. Es sei "moralisch nicht vertretbar", wenn Vorstandschefs mehr als zwei Millionen verdienen.

Die Top-Gehälter deutscher Wirtschaftsbosse
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Foto: AP

"Es gibt niemanden, der mehr als zwei Millionen verdient. Er nimmt sich das mit Zustimmung anderer aus der Kasse", sagte Lafontaine am Donnerstag in der N24-Sendung "Studio Friedman". "Kein Vorstandsmitglied dieser Welt leistet das Hundertfache seiner Mitarbeiter" sagte Lafontaine auch mit Blick auf Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und fügte hinzu: "Das Volk ist nicht bereit so etwas zu akzeptieren."

Es könne nicht angehen, "wenn die einen den Hals nicht voll bekommen und die andern nur darben". Auch in der Marktwirtschaft müsse es moralische Maßstäbe geben, betonte Lafontaine.

Generell schlug er vor, in Deutschland der Spitzenteuersatz nach dem Vorbild europäischer Nachbarländer auf über 50 Prozent zu erhöhen. Es gelte zudem, den "fatalen Kreislauf", dass Manager Aktienoptionen erhalten, zu durchbrechen. Außerdem plädierte Lafontaine erneut dafür, die Arbeitnehmer am Produktivitätszuwachs zu beteiligen.

(gms)
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