Porträt Das ist Hubertus Heil

Mit der politischen Arbeit in einer großen Koalition kennt sich Hubertus Heil aus - jedoch zunächst nicht als Minister. Im März 2018 übernahm er schließlich das Ministerium für Arbeit und Soziales. Wir stellen den SPD-Politiker vor.
(Quelle: dpa)

Der Vize-Fraktionsvorsitzende war von 2005 bis 2009 SPD-Generalsekretär und übernahm das Amt nochmals vorübergehend 2017. Am Ende seiner ersten Amtszeit stand die schwerste Niederlage eines SPD-Kanzlerkandidaten. Mit 23 Prozent erlitt die Partei mit Kandidat Frank-Walter Steinmeier eine historische Schlappe. Das sollte Heil nicht nochmals passieren, als er Kanzlerkandidat Martin Schulz ab Juni 2017 unterstützte - wieder als Generalsekretär, wieder mit desaströsem Ergebnis. Der 45-Jährige kündigte danach an, er stehe für den Posten nur noch übergangsweise zur Verfügung.

Zwischen seinen wenig geglückten Episoden als Parteimanager hat Heil auch die Mühen der parlamentarischen Ebene nicht gescheut. Der studierte Politikwissenschaftler tat es ohne Frust, mit Freundlichkeit und Fleiß - und mit mancher Spitze gegen den Koalitionspartner CDU/CSU.

Als SPD-Fraktionsvize war Heil neben der Wirtschaftspolitik vor allem für Bildung/Forschung zuständig. Er schnürte dabei mit der Union ein Milliarden-Programm für die Wissenschaft - positionierte sich aber auch klar gegen das von CDU und CSU befürwortete "Kooperationsverbot", das den Bund aus der Schulpolitik heraushält.

Der 1972 in Hildesheim geborene Heil gehört der SPD seit 1988 an. Zehn Jahre später saß er als einer der Jüngsten im Bundestag. Das Mandat als direkt gewählter Abgeordneter für den Wahlkreis Gifhorn/Peine verteidigte er bis heute.

Der Niedersachse hat sich vor allem als Bildungs- und Wirtschaftsexperte einen Namen gemacht. Er gilt als fachkompetent und bestens vernetzt.

Heil steht nach eigenem Bekunden für gleiche Lebenschancen, unabhängig von Herkunft, sozialer Schicht und Geschlecht, einen vorsorgenden Sozialstaat sowie für "einen gesetzlichen Mindestlohn, von dem man leben kann". Zu seinen Projekten gehört das Rückkehrrecht von Teil- auf Vollzeit, ferner wird er sich mit sozialen Folgen der Digitalisierung befassen müssen.

Als Vater zweier kleiner Kinder und Mitglied zahlreicher politischer Institutionen - sowie des VfB Peine - war ihm schon vor dem Ministeramt nicht langweilig. Zum Lutherjahr ergriff der Protestant am Tag der Arbeit auch einmal das Kanzelwort.
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