CSU beschwört Geschlossenheit Huber zählt auf Stoiber

München (RPO). Was bleibt der CSU auch anderes übrig? Vor der heutigen Klausurtagung in Wildbad Kreuth beschwört die arg gebeutelte Partei Geschlossenheit. Was davon bleibt, bleibt abzuwarten.

Angekratzer Mythos: Die Pleiten der CSU
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CSU-Chef Erwin Huber zählt auf die Rückendeckung seines Amtsvorgängers Edmund Stoiber (CSU). "Er sagt ganz deutlich, dass er mich dabei unterstützt, Bayern und die CSU in eine gute Zukunft zu führen", sagte Huber. Der ehemalige CSU-Vorsitzende Theo Waigel stärkte Huber und Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) den Rücken.

Huber betonte, er stehe mit Stoiber "in einem sehr engen und guten Verhältnis" und begrüße es, "dass er seinen Rat und seine Erfahrung einbringt". Der CSU-Chef fügte hinzu, auch sein Stellvertreter Horst Seehofer unterstütze "ausdrücklich das Tandem Huber/Beckstein". Seehofers jüngste Äußerungen seien missverstanden worden, obwohl sie sich voll inhaltlich auf der Grundlage der CSU-Politik befänden.

Waigel hob hervor, Huber und Beckstein hätten weiterhin das Vertrauen ihrer Partei. "Ich kenne niemanden, der das Duo in Frage stellt und das Risiko eingehen würde, ein halbes Jahr vor einer Landtagswahl die beiden Führungsleute auszuwechseln", bekräftigte der frühere Bundesfinanzminister.

Erscheinungsbild verbessern

Er sei zuversichtlich, dass die CSU ihr Erscheinungsbild verbessern und bei der Landtagswahl im Herbst die absolute Mehrheit verteidigen werde, sagte Waigel. Die Kritik von Seehofer und Stoiber über das wiederholte Abrücken von getroffenen Entscheidungen wies er zurück. "Selbstverständlich muss es einem neuen Ministerpräsidenten und einem Parteichef erlaubt sein, neue Akzente zu setzen", sagte er.

CSU-Generalsekretärin Christine Haderthauer räumte ein: "Jede neue Führung muss sich einspielen, das ist völlig klar". Man wolle jetzt "gemeinsam aufs gegnerische Tor" zielen und zur Geschlossenheit finden, "die wir auch im Wahlkampf brauchen, wenn wir Bayern voranbringen wollen".

Landtagspräsident Alois Glück (CSU) betonte: "Wir haben eine völlige Übereinstimmung über die inhaltliche Linie, wir haben keine Richtungskämpfe." Allerdings müsse die CSU dies kompakter vermitteln.

"Rückkehr zu Sachthemen"

Der Bezirkschef der oberfränkischen CSU, Karl-Theodor zu Guttenberg, räumte ein, in der Öffentlichkeit sei der Eindruck entstanden, dass es Abstimmungsprobleme in der CSU gebe. Der Berliner CSU-Landesgruppen-Vize Max Straubinger fügte hinzu, er halte das Erscheinungsbild seiner Partei für verbesserungsfähig. Der niederbayerische CSU-Bezirksvorsitzende Manfred Weber forderte eine Rückkehr zu Sachthemen und kritisierte: "Über Geschlossenheit redet man nicht, man praktiziert sie."

Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe im Bundestag, Hartmut Koschyk, rief zu Geschlossenheit nach innen und Entschlossenheit nach außen auf. Er sei überzeugt, dass die Partei "wieder in ruhigeres Fahrwasser" komme.

(afp)
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