Angesichts Zuwanderung Seehofer will gesellschaftliche Debatte über Religion

Berlin · Infolge der Migration nach Deutschland plädiert Innenminister Seehofer für eine Debatte über Religion und ihr Verhältnis zum Staat. Dabei sollten „grundlegende Fragen“ thematisiert werden.

Horst Seehofer – Merkels mächtiger Gegenspieler im Foto-Porträt
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Horst Seehofer - Merkels mächtiger Gegenspieler

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Foto: dpa/Sven Hoppe

„Die Zuwanderung von Menschen aus unterschiedlichen Herkunftsstaaten, mit unterschiedlicher religiöser und kultureller Prägung, hat zu erheblichen Herausforderungen geführt, die auch das Verhältnis zwischen Religion und Staat betreffen“, erklärt der CSU-Chef in einem Gastbeitrag für die „Welt“.

Er wolle „grundlegende Fragen“ thematisieren: „Welche Bedeutung messen wir der Religion in unserem Gemeinwesen zu? Und wie gestalten wir das Zusammenleben in einer religiös und weltanschaulich pluraler gewordenen Gesellschaft?“

Er werde dazu mit „allen in Deutschland relevanten religiösen Gemeinschaften“ das Gespräch suchen, kündigte Seehofer an. Und er schloss einen Appell an: „Werden wir uns also unserer kulturellen und religiösen Wurzeln bewusst und vertreten diese mit gesundem Selbstbewusstsein, zugleich aber auch mit Respekt vor den anderen religiösen und weltanschaulichen Auffassungen.“

Die Religionsfreiheit entbinde niemanden von der Achtung der Verfassung, führte Seehofer weiter aus. „Andererseits gilt aber auch, dass Religionsgemeinschaften selbstverständlich aufgrund ihres Öffentlichkeitsanspruchs das Recht haben, sich in ethischen und gesellschaftspolitischen Fragen zu äußern und sich auch entsprechend zu engagieren.“

Dies gelte für alle Glaubensgemeinschaften gleichermaßen und „nach den verfassungsrechtlich verankerten Grundsätzen von Neutralität und Parität selbstverständlich nicht nur für die christlichen Kirchen“.

(das/dpa)
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